Feuer im Swingerclub 42-Jähriger soll "Beverly" aus Rache angezündet haben
Solingen · Nach dem Großbrand im Solinger Swingerclub "Beverly" haben Polizei und Staatsanwaltschaft einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 42-Jährige aus dem Raum Düren soll das Feuer nach einem Streit mit dem Betreiber des Erotik-Clubs gelegt haben.
Wie der Wuppertaler Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt unserer Redaktion berichtete, wird der Mann noch heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Anklage lautet auf versuchten Mord in Verbindung mit besonders schwerer Brandstiftung. Der 42-Jährige hat sich bisher nicht zum Tatvorwurf geäußert. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe.
Zeugen hätten in der Nacht zu Sonntag beobachtet, wie der 42-Jährige Brandbeschleuniger (Benzin) am "Beverly" verteilt und den Club danach angezündet habe. Laut Kaune-Gebhardt soll der Dürener einen Streit mit dem aktuellen Betreiber des Swingerclubs gehabt haben. "Es soll Unstimmigkeiten geschäftlicher Natur gegeben haben", sagte der Staatsanwalt. Der mutmaßliche Täter soll demnach Veranstaltungen im "Beverly" ausgerichtet haben. Ob der Verdächtige auch Gast im Swingerclub war, ist unklar. Hinweise auf weitere Täter gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.
Der Erotik-Club an der Eschbachstraße in Unterburg war am Sonntagmorgen bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Drei Personen erlitten eine Rauchvergiftung. Feuerwehren aus Solingen, Remscheid und Wermelskirchen waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Polizei hatte noch am Sonntag eine mehrköpfige Sonderermittlungskommission eingerichtet, um die Hintergründe zum Brand und die Schadenshöhe zu ermitteln.
Das "Beverly" ist nach eigenen Angaben "Deutschlands größte Erotik-Discothek". Der Swinger-Club besteht - mit wechselnden Betreibern - seit 28 Jahren.