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Solingen "Rassismus findet überall statt"

Solingen · Seit Anfang Februar ist die 32-jährige Mareike Pach Koordinatorin für die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit beim Stadtdienst Integration. Ihr Arbeitsfeld ist breit.

 Mareike Pach (l.) ist Koordinatorin für die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit beim Stadtdienst Integration, den Anne Wehkamp (r.) leitet.

Mareike Pach (l.) ist Koordinatorin für die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit beim Stadtdienst Integration, den Anne Wehkamp (r.) leitet.

Foto: stephan Köhlen

Mareike Pach ist gleich voll eingestiegen in ihren neuen Job: Gerade einmal sechs Wochen lagen zwischen ihrem ersten Arbeitstag als Koordinatorin für die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit beim Stadtdienst Integration am 2. Februar und dem ersten Antirassismustag Mitte März, den sie organisiert hat. Eine gelungene Premiere: Hunderte Schüler sowie Vertreter von Kirchen, Jugend- und Wohlfahrtsverbänden und Politik kamen auf dem Fronhof zusammen, eine Fortsetzung im kommenden Jahr ist schon jetzt geplant.

Und Mareike Pach arbeitet bereits an den nächsten Projekten. Derzeit ist die Solingerin mit der Organisation der Verleihung des Zivilcourage-Preises "Der Silberne Schuh" des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage und der Gedenkveranstaltung zum 22. Jahrestag des Brandanschlages am 29. Mai beschäftigt.

Ihr Arbeitsfeld ist breit: "Es geht grundsätzlich darum, die Solinger Bevölkerung sowohl allgemein als auch in speziellen Bereichen für Rassismus und Diskriminierung zu sensibilisieren, um etwas dagegen unternehmen zu können", sagt Anne Wehkamp, Leiterin des Stadtdienstes Integration. Dies beinhaltet die Umsetzung von Gedenkveranstaltungen, das Ausprobieren neuer Formate, die Begleitung von Einzelprojekten, beispielsweise wenn Schulen Anfragen zu Antidiskriminierungsarbeit stellen, oder die Koordination der Arbeit des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage. Mareike Pach, die im vergangenen Jahr ihr Studium der Sozialarbeit und Sozialpädagogik an der Fachhochschule Düsseldorf abgeschlossen hat und Mutter eines fünfjährigen Sohnes ist, gefällt diese Vielfalt, gefallen Abwechslung und Herausforderung: Sie hat mit Kindern genauso wie mit Erwachsenen zu tun, mit Schulen und Vereinen, mit Verwaltung und Politik, koordiniert langfristig große Veranstaltungen und kann kurzfristig auf akute Bedarfsmeldungen aus Schulen oder Einrichtungen reagieren. "Man kann auf vielen verschiedenen Ebenen arbeiten. Über eine Malaktion wie beim Antirassismustag, die ja erst einmal nichts mit dem Thema zu tun hat, kann man beispielsweise für Kinder und Jugendliche einen Zugang schaffen. Die Arbeit mit den verschiedenen Altersklassen ist eine spannende Herausforderung."

Vielleicht, sagt die 32-Jährige, sei es ein Vorteil, dass sie sich im Studium nie festgelegt habe, in welchen Bereich sie gehen wolle. "Ich glaube, dass ich dadurch mit einem freieren Blick auf meine neue Aufgabe blicken kann."

Über allem steht dabei das Ziel eines gelingenden Miteinanders der verschiedenen Kulturen in der Stadt, zugleich geht es darum, Aufmerksamkeit auf Diskriminierung zu richten - und die Frage zu stellen, was Antidiskriminierung eigentlich heißt. "Rassismus kommt nicht ausschließlich von Neonazis, er findet überall, in jeder Bevölkerungsschicht, statt", sagt Mareike Pach.

Solingen, findet die junge Frau, die im Stadtbezirk Mitte lebt, sei glücklicherweise ziemlich gut aufgestellt, was die Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit angehe. "Es gibt ein super Netzwerk, viele Vereine und Organisationen, die sich engagieren und ganz viel losmachen. Die Strukturen sind, dank vieler Leute, die sich einsetzen, vorhanden, darauf können wir immer aufbauen. Auch ich selbst bin hier von Anfang an auf ganz viel Engagement gestoßen."

(mxh)
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