Solingen Positives Signal aus Düsseldorf

Solingen · Mittelfristig wird das gut durchdachte Konzept der NRW-Sportschule nur funktionieren, wenn eine Sporthalle gebaut wird. Mit bis zu 80 Prozent könnte diese vom Land NRW bezuschusst werden.

Franz Haug hatte gut zugehört, was der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit unserer Zeitung geäußert hatte. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier der NRW-Sportschule hatte sich Dr. Ingo Wolf zurückhaltend geäußert, was die irgendwann dringend notwendige Aufstockung der Hallenkapazitäten rund um die Friedrich-Albert-Lange-Schule (FALS) betrifft. „Das Land finanziert den zusätzlichen Sport-Unterricht sowie die Honorare für Trainer oder Übungsleiter, die Schul-AGs leiten. Für die Räumlichkeiten aber ist die Stadt alleine verantwortlich.“

Solingens Oberbürgermeister weiß um den organisatorisch hohen Aufwand, den das Schul- und Sportamt bei der Vergabe der Hallenzeiten im ersten Jahr der NRW-Sportschule zu leisten hatte. „Mir war das bewusst, dass wir irgendwann den Part übernehmen müssen, wenn Hallenzeiten und Trainingszeiten zugeteilt werden.“ Und Franz Haug weiß um die Probleme, die auf die Stadt Solingen zukommen werden, wenn zu den 61 Mädchen und Jungen in den ersten beiden Sport-Klassen jedes Jahr die gleiche Anzahl hinzu kommen wird. „Wenn die Anmeldezahlen so bleiben, wird das schwierig.“ Das gut durchdachte sportliche Konzept der Solinger NRW-Sportschule, mit dem Jugendliche an den Leistungssport herangeführt werden sollen, wird an seine Grenzen stoßen, wenn nicht eine neue Halle gebaut wird.

Was im finanzstarken Düsseldorf funktionieren könnte, ist in die Solingen undenkbar: eine Finanzierung eines Sportstätten-Neubaus oder -Anbaus aus dem eigenen städtischen Haushalt beziehungsweise der Schul- oder Sportpauschale. Deswegen gerät das Projekt „NRW-Sportschule Solingen“, das seit zwei Wochen lebt und von einer positiven Stimmung getragen wird, mittelfristig keineswegs ins Stocken, bevor es überhaupt an Fahrt aufgenommen hat. Grund dafür ist der mögliche Zuschuss für „Hochleistungssportstätten, überregional bedeutsame Zuschauer-Sportanlagen und Sportschulen in Trägerschaft des Landessportbundes NRW“, wie es in einer Erklärung des NRW-Innenministeriums zum Sportstätten-Bau heißt. „Und die Halle einer NRW-Sportschule zählt dazu, weil sie für Leistungssport genutzt wird“, erklärt Werner Stürmann, der zuständige Abteilungsleiter im Innenministerium, und sendet damit ein positives Signal aus Düsseldorf in die Klingenstadt.

Zuschuss bis zu 80 Prozent

Damit widerspricht Schürmann keineswegs seinem Chef. Denn eine Stadt wie Solingen müsste eigenverantwortlich den Neubau einer Sporthalle planen und könnte den Zuschuss des Landes beantragen. „Der könnte bis zu 80 Prozent betragen, weil Solingen dem Haushaltssicherungskonzept unterliegt“, sagt Schürmann. Ein Eigenanteil müsse aber auf jeden Fall erfolgen. „Sollte die Sportstätte jedoch nicht nur für den Leistungssport genutzt werden, würde sich der Zuschuss entsprechend der anderwärtigen Nutzung reduzieren.“ Die Stadt Münster beispielsweise – neben Düsseldorf, Minden, Dortmund und Solingen einer der fünf Standorte einer NRW-Sportschule – habe bereits einen Antrag auf den Anbau an eine Dreifach-Sporthalle gestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort