Solingen Mehr Platz für Operationen

Solingen · Das Städtische Klinikum an der Gotenstraße hat jetzt zwei Operationssäle mehr. Ab kommenden Montag werden dort erstmals Patienten versorgt, das Klinikum verfügt nun über insgesamt 13 Operationssäle.

Thomas Wytrieckus, Leiter des OP-Managements im Städtischen Klinikum, freut sich auf kommenden Montag: "Dann wird es für mich etwas leichter", sagt er. Gemeint ist die Inbetriebnahme der beiden neuen Operationssäle im Klinikum, der Säle 7 und 8. Für ihn wird die Arbeit leichter, denn als OP-Manager muss er alles organisieren, von der Belegung bis zum Personal. Und mit zwei OP-Sälen mehr wird das einfacher.

Jeden Tag Operationen

Es ist keine so ganz leichte Arbeit, denn gut 13 000 Operationen im Jahr wollen organisiert sein. Und dann noch die Notfälle, "dafür muss man auch immer Platz vorhalten", so Wytrieckus. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, kann operiert werden. Dazu besitzt das Klinikum jetzt 13 Operationssäle. Acht davon, einschließlich der beiden neuen Säle, sind im Zentralen OP-Bereich, weiter gibt es zwei Säle für Hals-Nasen-Ohren-Operationen, zwei Säle im Ambulanten OP-Zentrum und einen Sectio-OP bei der Geburtshilfe.

Im Zentral-OP werden sämtliche Eingriffe in den Disziplinen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Handchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie, Gynäkologie, Brustheilkunde und Urologie vorgenommen, wie Prof. Dr. Thomas Standl, der Medizinische Direktor des Klinikums, betont. Die beiden neuen Operationssäle bieten Medizintechnik vom Allerfeinsten. Wenn Standl und Wytrieckus die Räume zeigen, sind sie stolz auf die optimalen Arbeitsbedingungen für die Ärzte und das medizinische Personal. Die OP-Teams haben Zugriff auf alle Apparate und medizinische Instrumente.

Geräte, die vorher in die einzelnen Räume gerollt werden mussten, sind jetzt bereits vorhanden. Für den Patienten ist die Neuerung im Klinikum eher wenig zu bemerken. Er kommt, wenn denn eine Operation ansteht, in eine "Holding Area", wie Professor Standl diesen Bereich neudeutsch nennt. Das ist eben ein Warteraum in dem Saal, wo nach der Operation auch aufgewacht wird. Dort wird vom Personal zuerst einmal alles überprüft, "auch ob es der richtige Patient ist, und was gemacht werden soll", wie Thomas Wytrieckus erklärt. Während sich die Patienten mit Fernsehen oder auch Internet die Wartezeit vertreiben können, wird in den Operationssälen alles für den Eingriff vorbereitet.

Auf einem OP-Tisch, die inzwischen Patienten bis zu einem Gewicht von 220 Kilogramm tragen können, geht es dann zunächst zur Vorbereitung durch die Narkose. Während das früher und zum Teil heute noch manchmal auf dem Flur erfolgte, gibt es im Klinikum dafür separate Räume, wo es ruhig ist, und der Patient in aller Ruhe auf die Operation vorbereitet wird.

Danach ist der Zeitpunkt der eigentlichen Operation gekommen. Die erfolgt dann in den acht Operationssälen, bevor es nach der Narkose zurück in den Aufwachraum geht. In den neuen Operationssälen ist alles für die "minimal invasive Operationsmethode" vorbereitet. Das ist sozusagen eine Schlüssellochtechnik. Auf große Schnitte wird verzichtet, zum Beispiel reichen bei einer Gallenblasenoperation gerade mal vier kleine Schnitte. Durch modernste Technik ist das möglich.

Die beiden neuen Operationssäle sind betriebsbereit, nach umfangreichen Kontrollen und Reinigungen, denn Hygiene ist natürlich extrem wichtig, wie Thomas Wytrieckus betont. "Eigentlich könnten wir jetzt schon dort operieren, aber am Montag geht es richtig los". Dann werden die ersten Patienten dort versorgt.

(RP/rl)
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