Schwimmen Lampenfieber vor WM-Debüt

Schwimmen · Heute fliegen fünf Synchronschwimmerinnen des TSV Aufderhöhe nach Italien, wo sie in drei Konkurrenzen zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft der Masters starten werden. Die Ziele des Quintetts fallen bescheiden aus.

 Jenny Nenoff, Katrin Heß, Lena Döhner, Anna Clauberg, Mona Höhler (v.l.) vertreten den TSV Aufderhöhe in Italien.

Jenny Nenoff, Katrin Heß, Lena Döhner, Anna Clauberg, Mona Höhler (v.l.) vertreten den TSV Aufderhöhe in Italien.

Die Reise nach Italien ist so etwas wie der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. "Keiner von uns kann einschätzen, was uns in Riccione erwartet", sagt Kirsten Stolze. Zum ersten Mal ist der TSV Aufderhöhe mit einer Auswahl von Synchronschwimmerinnen bei den Weltmeisterschaften der Masters vertreten.

Die Aufregung, die mit jedem Tag vor dem heutigen Abflug nach Italien größer geworden ist, ist vor allem begründet mit der Ungewissheit, wo die Solingerinnen mit ihrem Leistungsvermögen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz einzuordnen sind.

Auf Erfahrungswerte im nationalen Vergleich kann man beim TSV noch nicht zurückgreifen. Die Synchronschwimmerinnen aus der vor neun Jahren gegründeten Abteilung zeigten sich bislang nur bei Jugend-Wettkämpfen. Die Premiere von Orane Dornier und Katrin Heß im vergangenen Jahr bei den Erwachsenen im Rahmen der Internationalen Deutschen Meisterschaften war ein erstes Schnuppern. "Daher fahren wir ohne große Erwartungen nach Italien", sagt Trainerin Kirsten Stolze. "Schön wäre es nur, wenn wir jemanden hinter uns lassen würden."

Mona Höhler und Anna Clauberg sind zwei Synchronschwimmerinnen der ersten Stunde und mittlerweile dem Jugend-Alter entwachsen. Verstärkung bekommen haben die beiden Eigengewächse vor einem Jahr durch Lena Döhner (Langenhagen), Katrin Heß und Jenny Nenoff (beide Bad Godesberg) sowie der gebürtigen Französin Orane Dornier. Letztere ist bei den anstehenden Weltmeisterschaften allerdings nicht für Deutschland startberechtigt.

Die Gruppe der 22- bis 25-Jährigen versteht sich so gut, dass die mit einem lockeren Spruch in den Raum geworfene Idee der Teilnahme an der Masters-WM zu einem Selbstläufer wurde. Lena Döhner war vor zwei Jahren in Göteborg für ihren ehemaligen Verein am Start gewesen und machte ihre Vereinskolleginnen neugierig. "Mit der WM in Schweden ist das, was uns jetzt erwartet, nicht zu vergleichen." So sind beispielsweise die Teilnehmerzahlen explodiert. 2010 startete Lena Döhner im Duett gegen 16 andere Duos, in Riccione warten auf sie und Anna Clauberg 44 weitere Zweier-Teams.

Seit rund neun Monaten arbeitet das TSV-Quintett an den Technischen und Freien Küren in drei Wettbewerben. "Ich habe selten eine Gruppe gesehen, die derart auf ein Ziel hinarbeitet wie diese Fünf. Die ackern richtig", sagt Kirsten Stolze, die als Trainerin aufgrund der Selbstständigkeit der jungen Frauen fast nur als Koordinatorin eingreifen muss. Die Auswahl der Musik und die Zusammenstellung der Küren haben die Synchronschwimmerinnen selbst vorgenommen. Neben den klassischen Elementen sind einige Sprünge oberhalb der Wasseroberfläche eingebaut, um auffällige Akzente zu setzen – für das bescheidene Ziel, mindestens besser zu sein als ein anderes Team.

(RP/rl)
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