Solingen Gefährliche Party-Reste

Solingen · Nach zahlreichen Partys unter freiem Himmel am vergangenen Wochenende sind Straßen, Wiesen und Bürgersteige rund um die Güterhallen mit Glasscherben übersät. Im Coppel-Park hofft man auf die Kooperation der Jugendlichen.

Der Müll vom Wochenende, insbesondere die Reste alkoholreicher Partys unter freiem Himmel, ist am Montagmorgen an der Ecke der Alexander-Coppel-Straße am Südpark bereits ordentlich gesammelt und zur Abholung durch die Technischen Betriebe bereitgestellt.

Zumindest das, mag man nach der Verwüstung am Osterwochenende denken (wir berichteten) – doch der Müll ist derzeit nicht das einzige Problem rund um die Grünflächen an den Güterhallen, die mit Beginn des schönen Wetters zum wochenendlichen Party-Treffpunkt dutzender Jugendlicher geworden sind: Sowohl die Bürgersteige, insbesondere im Umfeld des kleinen Mäuerchens am der Eishalle gegenüber liegenden Teil der Alexander-Coppel-Straße, als auch die Straße selbst ist mit Glasscherben und Splittern übersät. Und die sind nicht nur für Autoreifen eine Gefahr, sondern vor allem für Menschen und Tiere – gerade, wenn das Areal wie am vergangenen Wochenende bei strahlendem Sonnenschein und Gartenmarkt im alten Bahnhof mehr als gut besucht ist.

"Normalerweise wird im Südpark, am Engelsberger Hof und im Bärenloch einmal in der Woche gereinigt, in der Regel freitags", sagt Stadtsprecherin Birgit Wenning-Paulsen, "doch wir reagieren auf die Verschmutzung und reinigen jetzt immer vor und nach dem Wochenende, also zusätzlich noch einmal montags." Im Gustav-Coppel-Park am Kannenhof, der vom Verein Lebenswertes Solingen gepflegt wird und ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche ist, geht man derweil einen anderen Weg: "Seit die Jugendlichen in Gesprächen mitbekommen haben, dass wir als Verein uns um den Park kümmern, lassen sie viel weniger Müll liegen", sagt die stellvertretende Vorsitzende von Lebenswertes Solingen, Uschi Lauterjung. "Das hat sich seitdem ganz deutlich gebessert. Und im Vergleich zu anderen Parks in der Stadt sah es bei uns nach Ostern richtig gut aus."

Allerdings gibt es auch im Gustav-Coppel-Park immer wieder Probleme mit Scherben von zerschlagenen Glasflaschen. Der Verein setzt dennoch auf die jugendlichen Parkfreunde: "Wir möchten ihnen das Gefühl geben, sich beteiligen und ihr Umfeld mitgestalten zu können", betont Lauterjung. "Wir verbinden die Erkenntnis, dass auch sie etwas bewegen können, mit der Hoffnung, dass sie dann auch wirklich bereit sind, mitzuhelfen, Müll und Scherben zu vermeiden." In den kommenden Wochen wird deshalb das Jugendcontor der Jugendförderung, ein weißer Bürocontainer, im Coppel-Park aufgestellt. "Wir wollen den Jugendlichen etwas anbieten und ihnen und uns die Möglichkeit geben, einander kennenzulernen."

Idee des Contors, erklärt Stefan Ermertz von der Jugendförderung, sei, den Jugendlichen einen Ort zu bieten, den sie als Büro nutzen und an dem sie konzentriert arbeiten können, um beispielsweise eigene Ideen oder Projekte zu entwickeln. "Im Coppel-Park werden wir erst einmal in Kontakt mit den verschiedenen Gruppen treten, um zu sehen, was sie wollen und wie sich das mit den Interessen des Vereins verbinden lässt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort