Solingen/Remscheid Pendler verärgert über weiter gesperrte Müngstener Brücke
Solingen/Remscheid · Die beiden Geschäftsleute aus Heidelberg, Oliver Tabino und René Kaufmann, sind gewiss nicht die einzigen Fahrgäste im "Müngstener", die an diesem Montag von der Lautsprecherdurchsage überrascht werden: "Der nächste Halt ist Solingen-Mitte. Der Zug endet dort."
Die Geschäftsreisenden haben einen Termin bei einer Firma in Remscheid. Eigentlich haben sie sich auf eine problemlose Anreise mit der Bahn eingestellt. Doch jetzt müssen sie wie alle Fahrgäste die RB 47 verlassen und umständlich in den Schienenersatzbus am Bahnhof-Mitte umsteigen — während der "Müngstener" weiter fährt und die Müngstener Brücke wieder passieren darf. Allerdings ohne einen einzigen Fahrgast.
Oliver Tabino und René Kaufmann aus Süddeutschland wundern sich über diese Posse der Bahn, bei der sie mit dem Bus zum Bahnhof Güldenwerth auf der Remscheider Seite kutschiert werden, um erneut in die RB 47 zu steigen. Pendler sind jedoch sichtlich verärgert, dass seit Montag zwar endlich wieder Züge über Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke fahren dürfen, aber ohne Fahrgäste und sie nach wie vor den Schienenersatzbus zwischen Remscheid-Güldenwerth und Solingen-Mitte nehmen müssen. "Das ist unverständlich", ärgert sich ein Fahrgast. "Eine solche peinliche Panne darf der Bahn nicht passieren", schimpft ein anderer.
Bei den statischen Berechnungen zur Standsicherheit der Müngstener Brücke mit dem Gewicht der Züge hatte die Bahn einen entscheidenden Aspekt vergessen: Ihre Fahrgäste in den Zügen. Deshalb muss jetzt noch einmal neu gerechnet, neu geprüft und eine neue Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes ausgesprochen werden. Solange fährt der "Müngstener" leer über die Brücke, und solange bleibt es beim Schienenersatzbus — sehr zum Ärgernis der Pendler.