Jacoba Sollich saß am Dienstag schon seit dem Morgen gebannt vor dem Fernseher in ihrer Solinger Wohnung. Zu gerne wäre sie jetzt auch in Amsterdam vor Ort. Die in Den Haag geborene Niederländerin lebt seit 1962 in Deutschland und möchte sich dennoch den Thronwechsel in ihrem Heimatland nicht entgehen lassen. Erst vor kurzem ist die 69-jährige Wahl-Solingerin für eine Woche bei ihrer Familie in Holland gewesen.

"Dort waren schon überall die Fahnen gehisst, und die Menschen fieberten dem 30. April entgegen", erzählt sie. Sofort habe man sie auch gefragt, ob das Thronwechsel-Zeremoniell auch in Deutschland zu sehen sei. Die meisten Niederländer freuten sich über Willem-Alexander als neuen König ihres Landes und seien über den Wechsel nicht überrascht gewesen. "Auch ich bin sicher, dass er seine Sache sehr gut machen wird", sagt Jacoba Sollich und wünscht sich von "ihrem" neuen König ein wenig mehr Volksnähe, als sie seine Mutter Beatrix gezeigt hat.

Zeitgleich kann Peter Marien leider nicht vor dem Fernseher die Ereignisse in seinem Heimatland live mitverfolgen, sondern muss sich aus beruflichen Gründen bis zu den Abendnachrichten gedulden. Der 50-jährige Elektroingenieur ist Niederländer und lebt seit dem Jahr 2000 in Solingen. "Ich bin schon lange sehr gespannt auf diesen Tag", sagt er. Peter Marien ist ein Befürworter der repräsentativen Monarchie und findet es gut, dass nun wieder ein König den Thron besteigt. Seine Frau Birgit ist Deutsche, war aber nicht weniger neugierig auf diesen 30. April. Sie konnte am Dienstag vor dem Fernseher den Thronwechsel verfolgen. "Nun werde ich interessiert beobachten, wie sich Willem-Alexander in seinem neuen Amt als König macht." Selbstverständlich interessiere sie auch die Zeremonie. "Ich finde es spannend, Zeugin solcher historischen Ereignisse zu werden, die Gäste in Augenschein zu nehmen und die Feier vor dem Fernseher ein wenig mit zu genießen — auch, wenn ich keine Niederländerin bin."