Solingen Peters (DGB): "Wir müssen uns als Bergische begreifen"

Solingen · Für eine verstärkte bergische Zusammenarbeit sprach sich Hans Peters vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aus. Beim Arbeitnehmerempfang des Oberbürgermeisters im Forum Produktdesign im alten Hauptbahnhof am Vorabend des 1. Mai erklärte er vor rund 100 Gästen: "Wir können uns heutzutage kein kleinkariertes Denken mehr erlauben. Wir müssen als Bergisches Land unsere Hausaufgaben machen und uns als Bergische begreifen. Dann haben wir als Region eine Überlebenschance."

 Hans Peters fordert ein regionales Entwicklungskonzept.

Hans Peters fordert ein regionales Entwicklungskonzept.

Foto: thl (Archiv)

Peters erinnerte dabei an den Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer im Januar dieses Jahres. Dort hatte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin betont, dass in der nächsten EU-Förderperiode vor allem Projekte zum Zuge kommen, die ein schlüssiges regionales Handlungskonzept aufweisen. "Als Solinger, als Wuppertaler oder als Remscheider verlieren wir alle — als Bergische können wir nur gewinnen", erklärte der DGB-Gewerkschafter.

Eine verstärkte bergische Zusammenarbeit müsse nach innen wie nach außen kommen. "Das ist notwendig für ein Überleben dieser Region, sonst gehen wir in größeren Einheiten auf, die nicht in unserem Interesse sein können — und wo wir alle Verlierer sein werden", sagte Peters.

Zusammenarbeit sei aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt Zusammenlegung zu verstehen, wie dies unter anderem mit der Feuerwehr-Leitstelle bereits geschehen ist. "Wir brauchen ein erweitertes regionales Entwicklungskonzept, um mehr Fördermittel zu erhalten", forderte Peters auch mit Blick auf über 55 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, die in den vergangenen 20 Jahren in der bergischen Region verloren gingen.

Solingen räumt Peters indes eine Sonderstellung im bergischen Städtedreieck ein: "Wir sind kompromissfähig, wir sind bergischlandfähig", sagte Peters und forderte eine "Bergische Konferenz", bei der jährlich verdeutlicht werde, wie es um das Bergische steht.

Oberbürgermeister Norbert Feith nahm diese Forderung als positiven Impuls auf. Der Verwaltungschef rief dazu auf, "aufzuhören, Solingen schlecht zu reden". Vielmehr solle man stolz auf das Erreichte sein. Feith geht davon aus, dass mit Hilfe der Landesmittel ein Haushaltsausgleich zu schaffen sei. Dies solle, so sein Wunsch, ohne eine Grundsteuererhöhung gelingen.

(RP/ac)
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