Rommerskirchen Konzept soll Kindern Freiräume sichern

Rommerskirchen · Die Gemeindeverwaltung hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der der Lebensqualität von Jungen und Mädchen in Rommerskirchen dienen soll. Heute soll die Politik dazu in der Sitzung des Gemeinderates ihre Zustimmung geben.

Ausprobiert hat die Gemeinde schon so einiges. Seit sie im Mai 2015 eine Förderzusage zur Entwicklung des Projektes "Mehr Freiraum für Kinder - ein Gewinn für alle!" bekommen und im August 2015 dazu eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) abgeschlossen hatte, sind diverse Veranstaltungen gelaufen, die der Sicherung der Lebensqualität von Kindern in Rommerskirchen dienen sollen. Dazu gehörten Workshops und - Anfang Juni 2016 - ein Aktionstag für Kinder mit Luftballonwettbewerb auf dem Gelände der Gillbachgrundschule. Bei einer Fragebogenaktion konnten sich Kinder und Eltern u.a. zu Spielmöglichkeiten in ihrer unmittelbaren Umgebung, zur Sicherheit von Schulwegen und zur allgemeinen Verkehrssituation in den Rommerskirchener Wohngebieten äußern. Diese Angebote und deren Ergebnisse bildeten die Basis für das Konzept, das die Gemeinde erarbeitet hat, um sich dauerhaft als kinder- und familienfreundliche Kommune zu positionieren. Das Projekt wird auch vom NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr gefördert; über das Konzept entscheidet heute Abend (18 Uhr, Ratssaal) der Rat.

Ein wichtiges Ziel: Aktivitäten sollten, sofern möglich, in Rommerskirchens "naturnahen Landschaftsraum" verlagert werden. So könnten zum Beispiel die Schulen aus dem Gemeindegebiet "in einem naturnahen grünen Klassenzimmer Unterricht im Freiraum stattfinden lassen", heißt es im Konzept. Pflanzaktionen und Gärtnern könnten auch dazu gehören. Eine weitere Überlegung ist der Ausbau der gesamten Schulwegplanung für den Ortsbereich Rommerskirchen und Eckum.

Einen anderen Schwerpunkt will die Gemeinde auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen legen. Dazu gibt es "anwaltliche Modelle", bei der die Interessen der Kinder durch Erwachsene vertreten werden, "offene Modelle" wie Jugendkonferenz, Runder Tisch für Kinder oder Bürgermeistersprechstunde für die jüngsten Bürger - und nicht zuletzt "projektorientierte Modelle" wie Streifzüge durch die Umgebung und Fragebogenaktionen. Zum offiziellen Auftakt in diesem Jahr sind schon so genannte Starterprojekte beschlossen worden, die 2017 verwirklicht werden: - Die Einrichtung von Bring- und Holzonen an der Gillbachschule und an den Kindertagesstätten Sonnenhaus und St. Peter

- Aufstellung von Spielelementen im öffentlichen Raum, die einerseits als Leitsystem für die Schulwege, andererseits als Möglichkeit für freies Draußen-Spielen dienen sollen.

- Das Thema "Zu Fuß zur Schule" soll in die pädagogische Konzeption der Schule aufgenommen werden.

- Der Grundsatz, mehr Freiräume für Kinder im öffentlichen Wohnumfeld zu schaffen, soll mit den pädagogischen Zielen der Kindertagesstätten verknüpft werden.

- Beim Ansatz "Walking-Bus" sollen Kinder den Schulweg selbstständig zu Fuß in Gruppen zurücklegen.

Bürgermeister Mertens: "Mit der Umsetzung des Konzeptes werden wir unser Leitbild einer Kinder-und familienfreundlichen Kommune weiterentwickeln. Wenn unsere Kinder und Jugendlichen mitgestalten dürfen an der Planung und Umsetzung der Gestaltung in ihrer Gemeinde, führt dies dazu, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen wird sich mit eigenen Ideen an politischen Prozessen zu beteiligen."

(NGZ)
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