Rommerskirchen Bahndamm-Brücke wieder frei

Rommerskirchen · Unbekannte haben die gesperrte Bahndamm-Brücke am Evinghovener Burgacker so manipuliert, dass sie geöffnet werden kann. Vermutet wird ein Landwirt als Urheber der Entsperrung. Das Tiefbauamt will die Polizei einschalten.

 Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert und SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Mertens an der gelösten Sperre auf der Brücke am Burgacker.

Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert und SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Mertens an der gelösten Sperre auf der Brücke am Burgacker.

Foto: Hans Jazyk

Mit dem Kauf des Eckumer Bahnhofsgeländes Ende 2010 hat die Gemeinde von der Deutschen Bahn unter anderem auch fünf Bahndamm-Brücken erworben. Die sorgen für mehr Ärger, als Politik und Verwaltung brauchen können. Nachdem 2011 im Rat gut ein halbes Jahr um ihren letztendlichen Erhalt gerungen wurde, erscheint inzwischen fraglich, ob die gefundene Lösung tatsächlich auch funktioniert.

Jüngstes Beispiel ist die Brücke am Burgacker, die ebenso wie die wenige hundert Meter entfernte Brücke an der Broichstraße Anfang des Jahres komplett gesperrt worden ist. Ein an beiden Seiten festgeschweißter Sperrbalken reichte bisher von Geländer zu Geländer. Zudem weist ein Verkehrsschild darauf hin, dass die Durchfahrt verboten ist. Doch jetzt haben Spaziergänger entdeckt, dass dort einige gravierende Änderungen vorgenommen worden sind.

"Begründeter Verdacht"

"Wir haben nach den hitzigen Diskussionen vergangenes Jahr im Rat eine einvernehmliche Lösung mit der Landwirtschaft gefunden, an die diese sich nachweislich immer noch nicht hält", erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Mertens erbost. Er verweist auf Beschwerden aus Ramrath und Hoeningen, wo 40-Tonner die Brücke passierten (die NGZ berichtete). Laut Martin Mertens gibt es "einen begründeten Verdacht, dass es sich um einen Landwirt handelt, der an der Evinghovener Brücke hantiert und die Durchfahrt wieder ermöglich hat". Der Leiter des Tiefbauamtes, Rudolf Reimert, spricht von "einer Vermutung". Gemeinsam mit dem Ordnungsamt und der Polizei will Reimert das weitere Vorgehen abstimmen.

Sachbeschädigung

In Betracht kommt neben ordnungswidrigem Verhalten des Täters auch eine strafrechtlich relevante Sachbeschädigung. Die Absperrung der Brücke hat er keineswegs demoliert, aber einige wichtige Änderungen vorgenommen. Die Schweißnähte an beiden Geländern hat der Täter ebenso gelöst, wie die des Fußes am Absperrbalken. An einem Geländer hat er den Balken mit einer Schraube befestigt. Von der anderen Seite her kann die Absperrung nun im Handumdrehen geöffnet werden.

Amtsleiter Reimert zufolge bringt die Sperrung der Brücke einen Umweg von gerade einmal einem Kilometer mit sich. Er verweist darauf, dass Landwirte, die die einsturzgefährdeten Brücken weiterhin mit schwerem Gerät und Maschinen passieren, "nicht nur sich selbst, sondern womöglich auch Fußgänger unter der Brücke gefährden". Für Mertens ist das Umgehen der Sperrungen jedenfalls "eine Dreistigkeit", gegenüber der Politik und Verwaltung wachsam sein sollten.

(NGZ)
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