Rheinberg Sportlicher Weg aus der Finanznot

Rheinberg · Stadtsportverband wünscht sich als Planungsgrundlage verlässliche Daten über die Lage der Stadt Rheinberg.

 Der Stadtsportverband geht davon aus, dass in Budberg (hier eine Szene aus einem Spiel der Budberger Landesliga-Fußballer Anfang November) 2013 der Kunstrasenplatz in Angriff genommen wird.

Der Stadtsportverband geht davon aus, dass in Budberg (hier eine Szene aus einem Spiel der Budberger Landesliga-Fußballer Anfang November) 2013 der Kunstrasenplatz in Angriff genommen wird.

Foto: Ostermann, Olaf

Mit dem Millionen-Loch im städtischen Haushalt werden die Rheinberger nur gemeinsam fertig. Sagt auch der Stadtsportverband. Das Defizit bleibe nicht ohne Folgen für den Sport. Aber "wir finden keine Lösungen im Konflikt, sondern nur in einem möglichst breit getragenen Konsens", unterstrich gestern Abend Kassierer Andreas Bruns. Allerdings wird die Dachorganisation der Sportvereine in Rheinberg der Politik selbstbewusst begegnen, wenn die nach Sparmöglichkeiten sucht. Auf die Frage, ob Rheinberg tatsächlich all die Sportstätten braucht, die es in der Stadt gibt, hat Stadtsportverbandsvorsitzender Ulrich Glanz jedenfalls eine klare Antwort: "Ja. Und eigentlich reichen nicht einmal die".

Glanz argumentiert mit dem Sportstättenbedarfsplan im Rücken, der entgegen vielen Erwartungen für 2010 einen Bedarf von 16 Großspielfeldern ermittelte und für 2030 immerhin noch 14 — vorhanden sind zwölf. Noch dramatischer sei das Bild bei den Turnhallen: Berechnet auf 2010 lag der Fehlbedarf bei elf Hallen, 2030 sogar bei 14 Hallen. Selbst bei den Schwimmbädern reichten die Kapazitäten nicht: Bei der DLRG stehen schon 70 Kinder auf der Warteliste, die im Borther Lehrschwimmbecken das Schwimmen lernen möchten, berichtete Beisitzerin Petra Liebich.

Natürlich sei der Stadtsportverband kooperationsbereit. Beispielsweise wenn es darum geht, die Auslastung vorhandene Kapazitäten zu optimieren. Wie man zur Zentralisierung von Sportstätten stehe? Schon im Sportstättenbedarfsplan stehe, dass auf Dauer nicht jede Sportart in jedem Ortsteil angeboten werden könne, zitierten die Verbandsvertreter. Aber so lange der Bedarf da sei, müsse es auch ein Angebot geben. Das gelte vor allem beim Fußball. Hier seien Investitionen wie der Bau der Kunstrasenanlage in Budberg unverzichtbar — die mit ihren größeren Kapazitäten endlich dem SV einen vernünftigen Spielbetrieb ermögliche. Und keineswegs Freiräume für andere Vereine schaffe. Glanz: "Wir gehen davon aus, dass dieser Platz in 2013 gebaut wird." Beim "runden Tisch", an dem Vereine, Politik und Stadt Ende November zusammensaßen, habe das Projekt jedenfalls niemand in Zweifel gezogen. Und da sei die Haushaltslage den Stadt-Vertretern sicher bereits bekannt gewesen. Einen Überblick über die kommunale Finanzsituation wünscht sich der Stadtsportverband ganz dringlich: "Nur dann können wir doch mit Verlässlichkeit planen", betonte Ulrich Glanz, erst dann lasse sich fundiert sagen, was machbar ist.

(RP)
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