Rheinberg Die Menzelener Schmiede wird saniert

Rheinberg · Ein Zuschuss der NRW-Stiftung in Höhe von 34 000 Euro hilft bei der Rekonstruktion der alten Dorfschmiede Peters. Der 1897 erstmals in einer Adressenliste erwähnte Betrieb soll für die Nachwelt funktionsfähig erhalten bleiben.

Gute Nachrichten erhält vor dem Osterfest der "Verein für Geschichte und Brauchtum Menzelen" aus Düsseldorf: Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung wird einen Zuschuss in Höhe von bis zu 34 000 Euro bereitstellen, um die Dorfschmiede Peters im Alpener Ortsteil Menzelen-Ost zu sanieren und instand zu setzen. Das beschloss jetzt der Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz von Staatsminister a. D. Harry Kurt Voigtsberger.

Der Verein möchte die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete, offiziell erstmals in einer Adressenliste aus dem Jahr 1897 erwähnte und bis heute funktionsfähige Schmiede für die Nachwelt erhalten. Nach der Sanierung soll dort ein kleines Museum entstehen. Es ist geplant, den typisch landwirtschaftlichen Handwerksbetrieb insbesondere Schülern, Auszubildenden und Studenten zu vermitteln. Geschulte Vereinsmitglieder des Menzelener Geschichtsvereins möchten dafür Führungen anbieten, bei denen sie das alte Handwerk auch vorführen.

Das Projekt gehört zu einem neu gegründeten Netzwerk in der Region, das die Gemeinde Alpen zusammen mit der niederländischen Gemeinde Oude Ijsselstreek/Gendringen aufbauen möchte. Dabei soll mittelfristig ein "Euregionales Schmiedezentrum" entstehen, wobei die Holländer mehr die moderne Technik des Schmiedens in den Mittelpunkt stellen und in Menzelen — sozusagen im Gegenzug — das historische Handwerk gezeigt wird.

Rund 2600 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 unterstützen. Im Kreis Wesel half sie etwa dabei, das Fördergerüst der Zeche Rheinpreußen in Moers zu restaurieren und die überaus wertvollen Buchbestände der Stiftsbibliothek in Xanten zu restaurieren. Die NRW-Stiftung finanziert ihre Förderungen überwiegend aus Lotterieeinnahmen. Von zunehmender Bedeutung sind aber auch die Spenden und Mitgliedsbeiträge ihres Fördervereins, der inzwischen über 8700 Mitglieder hat.

Vor etwa einem Jahr war der Antrag auf Fördergelder für das Projekt "Alte Schmiede Peters" übrigens vom Landschaftsverband abgelehnt worden. Damals war sich der Brauchtumsverein einig, dass nun zunächst Sicherungsarbeiten zum Erhalt des Gebäudes ergriffen werden müssten. Denn das Dach war teils offen, auch neigte sich eine Wand.

(RP)
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