Basketball TG Neuss steigt als Meister auf

Genau 15 Jahre nach dem finanziell bedingten Rückzug aus der Ersten Bundesliga sind die Basketballerinnen der Turngemeinde zumindest schon mal wieder zurück im Unterhaus. Und das mit Spielerinnen aus dem Rhein-Kreis.

 TG Neuss, Meister der Regionalliga und Aufsteiger in die 2. Bundesliga: (h.v.l.) Co-Trainerin Angela Krings, Daniela Vossen, Svenja Krings, Trainer Mathias Gierth, Natascha Müsch, Laura Glockseisen. (M.v.l.) Julia van Rieth, Nathalie Wegner, Anika Bauermeister, Caterina Skrobek. (Liegend v.l.) Mara Hinker, Andrea Gather.

TG Neuss, Meister der Regionalliga und Aufsteiger in die 2. Bundesliga: (h.v.l.) Co-Trainerin Angela Krings, Daniela Vossen, Svenja Krings, Trainer Mathias Gierth, Natascha Müsch, Laura Glockseisen. (M.v.l.) Julia van Rieth, Nathalie Wegner, Anika Bauermeister, Caterina Skrobek. (Liegend v.l.) Mara Hinker, Andrea Gather.

Foto: NGZ

Das Versprechen steht. Vor fast genau einem Jahr, damals hatte die TG Neuss das Angebot ausgeschlagen, als Tabellendritter der Regionalliga West in die Zweite Basketball-Bundesliga nachzurücken, zitierte die NGZ in ihrer Ausgabe vom 28. Mai den Vorsitzenden Mario Meyen mit den Worten: "Wenn sich die Mannschaft sportlich qualifiziert, hat sie im nächsten Jahr grünes Licht für die 2. Liga." Diese Vorgabe ist seit Samstag erfüllt: 15 Jahre nach dem Abschied aus dem Oberhaus kehrt die Turngemeinde damit als Westdeutscher Meister auf die Bundesebene zurück.

Das sieht Trainer Mathias Gierth, der vor zwölf Monaten die Nachfolge von Manfred Schwarz angetreten hatte, nach einem Gespräch mit TG-Geschäftsführer Klaus Ehren bestätigt. "Denn er hat mir ausdrücklich zum Aufstieg gratuliert, nicht zum Titel."

Auf dem Weg zur Meisterschaft hatte es für den selbst ernannten Anwärter auf die Krone zwei Knackpunkte gegeben: Direkt am ersten Spieltag setzte es ohne Mara Hinker und Caterina Skrobek gegen Opladen II eine 50:56-Niederlage. "Das war hart", erinnert sich Gierth, dem in diesem Match erst bewusst wurde, "wie wichtig Cata und Mara für die Mannschaft sind". In der Folgezeit ließ sich die Truppe aber auch von Verletzungen nicht aus dem Gleichgewicht bringen und gewann zwölf Spiele hintereinander. Als indes sieben Spieltage vor Schluss die 60:70-Pleite beim Verfolger Köln 99ers die Tabellenführung kostete, war Gierth als Psychologe gefragt. Zwar sei er nicht davon ausgegangen, dass Köln noch mal verlieren würde, gibt er zu, forderte seine Mädels aber trotzdem auf, "dran zu bleiben für den Fall, dass wir noch eine Chance kriegen".

Und die kam: Der VSTV Wuppertal holte die 99ers vier Runden vor dem Ende mit seinem 65:50-Erfolg wieder vom Thron. Dafür will sich Gierth demnächst noch erkenntlich zeigen, "mit einem Kasten Bier oder einer Kiste Sekt". Sein Team blieb derweil stabil und holte sich mit weiteren sechs Siegen in Folge den Meistertitel.

Dabei verfügt die junge Mannschaft, deren Durchschnittsalter gerade mal 23,3 Jahre beträgt, über keine Stars. Nur die unverwüstliche Natascha Müsch (14,1), mit 31 Jahren die älteste Akteurin im Team, und Mara Hinker (10,5), für ihren Coach die beste Aufbauspielerin der Liga, erzielten im Schnitt mehr als zehn Punkte. Für Gierth, mit 32 Jahren ebenfalls noch sehr jung, steht darum fest, "dass es jede Spielerin verdient hat, in der 2. Liga zu spielen". Und vielleicht finden zum Meister, dessen Formation gänzlich aus im Rhein-Kreis ausgebildeten Basketballerinnen besteht, ja nun auch bei der TG Neuss groß gewordene Spielerinnen wie Alexandra Höffgen, Danina Skrobek (beide vom Erstligisten Opladen) oder Simone Junker (Wuppertal) zurück.

(NGZ)
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