Fußball SV Uedesheim im Aufwind

Der Fußball-Landesligist aus dem Neusser Süden wäre in der vergangenen Saison fast abgestiegen, nun steht er nach drei Siegen in Serie an der Spitze. Obmann Peti Becker stapelt trotzdem (noch) tief.

 Andrej Hildenberg (l.) ist einer der Garanten für den aktuellen Erfolg des SV Uedesheim. Der Landesligist steht derzeit an der Spitze.

Andrej Hildenberg (l.) ist einer der Garanten für den aktuellen Erfolg des SV Uedesheim. Der Landesligist steht derzeit an der Spitze.

Foto: A. Woitschützke

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die auf große Veränderungen schließen lassen: "Wenn ich mir allein das Warmmachen vor den Spielen angucke, sehe ich einen Unterschied zum Vorjahr wie Tag und Nacht", sagt Ingmar Putz, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Uedesheim, der in der vergangenen Saison noch den Umweg Relegation für den Klassenerhalt brauchte, nun aber nach vier Spieltagen an der Spitze steht.

Die Veränderungen zeigen sich aber nicht nur beim allwöchentlichen Aufwärmprogramm, insgesamt wirkt die Truppe reifer, spielstärker und schlichtweg besser. Das belegen schon die Zahlen: Das Team, das im Vorjahr nur sieben Siege aus 30 Spielen einfuhr, hat das Feld nach vier Spieltagen bereits drei Mal als Sieger verlassen. Den Höhepunkt des aktuellen Aufwärtstrends erlebten die SVÜ-Fans vorgestern, als die Putz-Truppe den FC Remscheid mit 6:0 (!) demontierte und an die Tabellenspitze sprang.

Erfolg dank neuer Spieler

Für den Trainer vor allem ein Resultat der Personalpolitik: "Wir haben sehr viel Glück mit den Neuen. Die passen nicht nur spielerisch, sondern auch vom Alter und der Persönlichkeit her." Gemeint sind vor allem die Dalkiran-Brüder, Erciment Acar und Ersatztorwart Dustin Gottlebe, der Stammkeeper Arthur Rothkegel "richtig Feuer macht", wie Obmann Peti Becker sagt. Ähnlich sieht das auch Routinier Ben Gencer. Der 32-Jährige ist der dienstälteste Spieler in den Reihen der Grün-Weißen und hat die Aufstiege von der Kreisliga A bis in die Landesliga miterlebt. Trotzdem hat es ihm selten so viel Spaß gemacht wie aktuell: "Durch die Neuen spielen wir ganz anders: schneller, offensiver, aber trotzdem hinten kompakter." Elf Mal traf der SVÜ, erst ein Mal musste Rothkegel in 360 Minuten hinter sich greifen. "Und das war ein Weitschuss. Aus dem Spiel heraus haben wir fast noch nichts zugelassen", weiß Putz.

Eigene Ansprüche stehen hinten an

Der Grund dafür ist die neue Innenverteidigung, bestehend aus dem überragenden Özkan Teke und dem ehemaligen Torjäger Gencer. Putz bezeichnet beide als "das beste Pärchen der Liga" und lobt vor allem Gencer, dass er ohne Murren in die Defensive wechselte. "Manchmal muss man auf eigene Ansprüche verzichten", sagt Gencer zu seiner Rolle und verweist auch auf Andrej Hildenberg. Auch der wollte ursprünglich woanders spielen, zeigt auf Rechtsaußen aber nun Woche für Woche Topleistungen. Dazu hat auch Stürmer Lukasz Koziatek einen Sprung gemacht. Konkurrenz belebe eben das Geschäft. "Keiner kann sich mehr ausruhen. Wir haben jede Position doppelt besetzt, so dass es auch beim Training zur Sache geht. Das merkt man sonntags", weiß Gencer.

Vom Aufstieg träumen werde trotzdem keiner, das ist für Obmann Becker ganz wichtig: "Wir haben neun Punkte gegen den Abstieg gesammelt — nicht mehr." Im Vorjahr habe man gesehen, was passiert, "wenn man zu arrogant in eine Saison geht." Wenn es aber so weiter geht, dürfe man im Winter noch mal nach Zielen fragen.

(NGZ)
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