Korschenbroich Neue Formen der Bestattung

Korschenbroich · Die Neufassung der Friedhofssatzung soll zum 1. Januar 2011 in Kraft treten. Sie bietet ganz neue Bestattungsformen. Nachdem der Fachausschuss grünes Licht gegeben hat, ist davon auszugehen, dass der Rat die Satzung beschließt.

 Blick auf den Friedhof in Pesch: Änderungen wird es für alle Friedhöfe im Stadtgebiet ab Januar 2011 geben.

Blick auf den Friedhof in Pesch: Änderungen wird es für alle Friedhöfe im Stadtgebiet ab Januar 2011 geben.

Foto: Lothar Berns

Eines der Hauptziele der neuen Satzung ist es, die Gebühren möglichst stabil zu halten. In diesem Sinne soll vermieden werden, dass sich Angehörige für eine Bestattung in einer anderen Stadt entscheiden, weil die gewünschte Bestattungsform in Korschenbroich nicht angeboten wird. Deshalb wird es künftig möglich sein, Optionen zu wählen, die es bislang nicht gab – wie Urnenrasenreihengrabstätten oder auch Baumbestattungen.

Die neue Friedhofssatzung ist in enger Anlehnung an die Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes entstanden. Sie weicht im Wesentlichen nur dann davon ab, wenn es gilt, spezifische Eigenheiten der Friedhöfe im Stadtgebiet zu berücksichtigen. Künftig werden Bestattungen am zweiten Feiertag möglich sein, wenn zwei Feiertage aufeinander folgen. Während bislang Särge und Ausstattungen aus Kunststoff oder sonstigen nicht verrottbaren Werkstoffen bestehen dürfen, werden künftig leichtverrottbare Werkstoffe gefordert.

Neu sind folgende Bestattungsformen: Erdrasenreihengrabstätten, Kinderreihengrabstätten, Kindererdwahlgrabstätten sowie Urnenrasenreihengrabstätten. Was sich hinter dem Wortungetüm "Erdrasenreihengrabstätten" verbirgt: Es handelt sich um Flächen, die eingesät und ausschließlich von der Friedhofsverwaltung gepflegt werden. Auf Stelen werden Plaketten angebracht, auf denen die Namen der dort beerdigten stehen. Blumen und Grabschmuck dürfen nur an bestimmten, dafür vorgesehenen Stellen abgelegt werden. Dasselbe gilt für Urnenrasenreihengräber. Holzkreuze werden nur vorübergehend geduldet. Auf dem Glehner Friedhof ist eine anonyme Bestattung in einem Urnenfeld möglich. Die genaue Lage der Urne kennen die Angehörigen nicht. Auf dem Kleinenbroicher Friedhof Breitacker wird eine Urnengemeinschaftsanlage eingerichtet. Die Namen der so Bestatteten finden sich lediglich auf einer Stele wieder. Auf dem Korschenbroicher Waldfriedhof wird es eine Urnengemeinschaftsanlage für Baumbestattungen geben. Die Namen der Verstorbenen werden auch dort auf Stelen verewigt, die Pflege übernimmt die Natur. Auf dem Waldfriedhof wird zudem ein sogenanntes Schmetterlingsfeld eingerichtet, wo Früh-, Tot- und Fehlgeburten bestattet werden können. "Die meisten Kosten stehen noch nicht fest", so Betriebsleiter Georg Onkelbach gegenüber der NGZ. Die entsprechende Gebührensatzung soll – laut Planung des Kämmerers Bernd Dieter Schultze – im Dezember diskutiert und beschlossen werden.

(NGZ)
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