Wandschneider macht "den Spielern keine Vorwürfe" Die Abwehr bereitet Bayer zunehmend Sorgen

Zwanzig Stunden unterwegs, sechzig Minuten gespielt, mit zehn Toren verloren - so lautete die Bilanz des Wochenendes für Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen. "Das anstrengendste war die Fahrerei", resumierte Trainer Kai Wandschneider die 1050 Kilometer bis zur Erzgebirgshalle in Lößnitz und zurück, "dabei hatten wir noch gute Straßenverhältnisse." Braucht Unterstützung: Bayer-Torhüter Marcel Leclaire. -->

Zwanzig Stunden unterwegs, sechzig Minuten gespielt, mit zehn Toren verloren - so lautete die Bilanz des Wochenendes für Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen. "Das anstrengendste war die Fahrerei", resumierte Trainer Kai Wandschneider die 1050 Kilometer bis zur Erzgebirgshalle in Lößnitz und zurück, "dabei hatten wir noch gute Straßenverhältnisse." Braucht Unterstützung: Bayer-Torhüter Marcel Leclaire. -->

Trotzdem war der TSV von acht Uhr am Sonntagmorgen bis 2.30 Uhr am nächsten Morgen unterwegs - und das, um sich eine 26:36-Niederlage einzuhandeln. "Ich mache den Spielern keinen Vorwurf, sie haben gespielt, was sie konnten", meint Wandschneider mit Blick auf die "zweite Garde", die durch das Fehlen von Pascal Mahé, Holger Beelmann und Kate Wandschneider vor allem im zweiten Durchgang Verantwortung übernehmen musste, als der Coach Henrik Andersson und Marcus Wallgren auf die Bank beorderte, um Kräfte für die kommenden Aufgaben zu schonen.

"Da war abzusehen, dass wir keine Siegchance hatten", rechtfertigt Wandschneider seine Entscheidung, "um auswärts zu gewinnen, musst du mindestens fünf Tore besser sein, sonst hast du bei den Entscheidungen der Schiedsrichter keine Chance." In der Tat: In den bisherigen 250 Meisterschaftsspielen dieser Saison in der Zweiten Liga Süd gab es nur 33 Auswärtssiege, von denen allein zehn auf das Konto der beiden Spitzenteams aus Östringen und Düsseldorf gingen.

Auffällig bei den Dormagenern ist die hohe Anzahl von Gegentreffern in den jüngsten Spielen: 30 in Saarbrücken, 32 gegen Leutershausen, jetzt sogar 36 in Aue. Für Wandschneider hat das zwei Gründe: "Erstens war die Torhüterleistung in allen drei Spielen nicht überzeugend, auch, als Jojo Kurth noch dabei war. Und zweitens spielt unsere Deckung vor allem im Innenblock nicht aggressiv genug."

Mit Blick auf die Pokalpartie gegen TuS Spenge am Mittwoch und zwei Tage später den Zweitliga-Lokalschlager gegen die HSG Düsseldorf (beide 19.30 Uhr im TSV-Bayer-Sportcenter) fordert er deshalb: "Da müssen Henrik Andersson und Rainer Hantusch einen Zahn zulegen." Das auch, um Marcel Leclaire zu einem gelungenen Heimdebut als Nummer eins zu verhelfen: "Wir haben sicherlich bis Weihnachten nur einen Torhüter, deshalb müssen wir ihn unterstützen, wo es geht", appelliert Wandschneider nicht nur an die Vorderleute des 23-Jährigen, sondern auch an die Fans, denen er im Gegenzug verspricht: "Wir werden in den drei Heimspielen in Folge alles geben, egal ob im Pokal oder der Meisterschaft."

Dabei ist er sich aber im Klaren, dass es ohne einen Kurth-Ersatz nicht geht bis zum Saisonende: "Auch Marcel kann mal ausfallen, und was dann?" Schon in Aue bekam Leclaire einen Ball ins Gesicht und musste behandelt werden. Und Vertreter Matthias Aumann ist nicht nur unerfahren; da er keinen DHB-Vertrag besitzt, darf er auch nur zwei Bundesliga-Spiele bestreiten. "In Sachen Torhüter besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf", macht der Bayer-Trainer deutlich. Volker Koch

(NGZ)
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