Cilly Müsch und Walter Knuppertz im Ruhestand Abschied von "guten Seelen" der Kirchenarbeit

Cilly Müsch und Walter Knuppertz im Ruhestand · Die katholische Pfarrgemeinde Gierath verabschiedete am Wochenende zwei ihrer guten Seelen. Küsterin Cilly Müsch und der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Walter Knuppertz traten ihren wohlverdienten Ruhestand an. "Wir können nicht immer auf unserem Posten sitzen bleiben. Jetzt müssen die Jüngeren ran", begründen die beiden ihren Rückzug. Sie stünden dennoch zur Verfügung wenn es Probleme geben sollte.

Dechant Ulrich Clancett bezeichnete dies als eine "Katastrophe", denn beide hätten durch ihr Engagement und ihre gute Laune der Pfarre ihren Charakter verliehen. Walter Knuppertz ist seit über 40 Jahren für die katholische Kirche in Gierath unterwegs. Zwanzig Jahre davon bekleidete er das Amt des stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden. Zu seinen Aufgaben gehörten neben der Prüfung der Haushaltspläne auch die Personalverwaltung und sämtlicher Schriftverkehr.

Besonderen Dank erhielt er von dem Gierather Kindergarten, für den sich Walter Knuppertz stets stark gemacht hat. Durch seinen Einsatz wurde der Kindergarten mit 103 Schützlingen zu einem der größten in Jüchen. "Durch seinen Einsatz lohnt es sich in Gierath wieder, Kinder zu bekommen. Mit viel Energie und Verhandlungsgeschick machte er das Dorf kinderfreundlicher denn je", erzählt Ulrich Clancett. Als Dankeschön brachten ihm die Kinder und Betreuerinnen ein Ständchen und überreichten ihm viele Geschenke mit lieben Wünschen.

Unter anderem erhielt er eine Figur des Martins. Dies sei ein symbolisches Geschenk für seine aufopfernden Dienste; auch er teilte alles mit den ärmeren Menschen. Auch der Kirchenchor sang zu Ehren der beiden. Küsterin Cilly Müsch freute sich sehr über den Trubel. Sie habe ihre Arbeit immer gerne gemacht und sei umso gerührter, dass so viele Menschen zu ihrer Verabschiedung gekommen sind.

Dechant Clancett erzählte die eine oder andere Anekdote aus ihrer Zusammenarbeit, denn mit keiner anderen Frau sei er so lange in einem Zimmer alleine gewesen wie mit ihr: "Das Priestervolk sind alles Individualisten. Trotz manch schwerer Zeiten mit mir und meinen Eigenarten hat Cilly das Lachen nie verloren." In Gierath leben etwa 1.800 Katholiken die von der Kirchengemeinde betreut werden.

Cilly Müsch legte unzählige Kilometer zurück, um mit den Schäfchen persönliche Gespräche zu führen. Besonders bei Trauerfällen machte sie sich durch ihre Sensibilität verdient. Die beherzte Arbeit der beiden lobte auch Theo Zanders, der nun die Nachfolge von Knuppertz als stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender antritt. Viele Dienste seien nicht in einem Tarifvertrag geregelt und beruhen ausschließlich auf persönlichem Engagement.

Daher bedankte er sich auch bei den Ehepartnern, die oft auf ihre Liebsten verzichten mussten. "Ich werde versuchen, in die Fußstapfen zu treten, allerdings wird dies nicht einfach bei solchen starken Persönlichkeiten sein." aw

(NGZ)
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