Der Begriff "mittelmäßig" traf vor allem in der ersten Halbzeit den Nagel auf den Kopf. "Die Remscheider haben zunächst selbst nicht gemerkt, dass wir keine Chance hatten", erklärte Gäste-Trainer Heiner Bender schmunzelnd. Resultat des holprigen Starts beider Teams war ein schwaches 0:0 zur Pause.

Leichtsinnig und überhastet

Saft- und kraftlos wirkte das Spiel der Gastgeber, die sich damit begnügten, den schwachen Gegner stärker zu machen. Leichtsinnige Ballverluste und überhastete Torschüsse luden den RSC zu vereinzelten Kontern ein. Allein Torwart Victor Martins, der unter anderem einen Penalty von Henning Naumann entschärfte (16.), war es zu verdanken, dass der VfB nicht für die Nachlässigkeiten bestraft wurde. Zwar erarbeiteten sich die Remscheider auch eigene Chancen. Mehr als ein Lattentreffer von Lukas Kuhn (10.) sprang nicht heraus.

Das änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte. Knapp 20 Sekunden nach dem Wiederanstoß erzielte VfB-Kapitän Markus Wilk den Führungstreffer und erhöhte kurz darauf sogar auf 2:0 (29.). VfB-Trainer Marcell Wienberg konnte man die Erleichterung nach den überfälligen Toren förmlich ansehen. Das Gefühl des sicheren Vorsprungs hatte er jedoch nur kurz: Philipp Wagner traf eine Minute später zum 1:2 und sorgte für Entsetzen auf der VfB-Bank. Damit nicht genug: Zunächst scheiterte Toptorschütze Wilk mit einem direkten Freistoß nach blauer Karte für Marcel Behnke (36.). Dann erzielte Gerhard Söcker den Ausgleich (38.), nachdem Fabian Schröter Sekunden zuvor ebenfalls einen direkten Freistoß vergeben hatte. Die Wienberg-Schützlinge mussten wieder bei Null anfangen, doch sie reagierten prompt. Matthias Peters stellte die Weichen mit einem erfolgreichen Fernschuss auf Sieg (39.), und Robin Selbach (43.) sowie Yannick Peinke (47.) machten die Revanche perfekt.

"Wir haben schwach begonnen, aber Moral bewiesen", resümierte Wienberg. Und auch Marcus Franken, der Sportliche Leiter der Remscheider, war zufrieden: "Wir sind auf dem Weg zu alter Stärke", sagte er erleichtert.