Remscheid Sana – Tarifverhandlungen beginnen heute

Remscheid · Im Sana-Konzern stehen wichtige Umstrukturierungen an. Die Mitarbeiter des Johnniter-Krankenhauses in Radevormwald werden heute Nachmittag bei einer Betriebsversammlung zur Übernahme der Einrichtung durch den Sana-Konzern informiert. Am Vormittag beginnen in Remscheid die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag.

 Heute setzen sich Vertreter des Remscheider Sana-Klinikums und der Gewerkschaft Verdi erstmals zu Gesprächen an einen Tisch.

Heute setzen sich Vertreter des Remscheider Sana-Klinikums und der Gewerkschaft Verdi erstmals zu Gesprächen an einen Tisch.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Die Gewerkschaft Verdi, Interessenvertretung für die Arbeitnehmer, wird sich mit gleich vier Repräsentanten an den Tisch setzen. Das sagt Gewerkschaftssekretär Willi Oberländer. Der Betriebsrat ist an den Gesprächen nicht beteiligt — das ist bei Tarifverhandlungen ganz allgemein nicht vorgesehen.

Sana nur noch Gastmitglied

Die Gespräche sind nötig, nachdem Sana seine reguläre Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband aufgab und dort nur noch Gastmitglied ist. Damit ist das Unternehmen auch nicht mehr an den Flächentarifvertrag gebunden. Die Mitarbeiter sind seither in Sorge. Beim Verkauf des einst städtischen Remscheider Krankenhauses an den Sana-Konzern im Jahr 2000 wurde ihnen die Beibehaltung des Tarifes für den öffentlichen Dienst zugesichert. Das will Sana nun ändern. Die Mitarbeiter befürchten Verschlechterungen etwa bei Einmalzahlungen, die womöglich erfolgsabhängig gemacht werden.

Gewerkschaftssekretär Oberländer vermutet, dass nun auch in Remscheid der Sana-Konzerntarifvertrag eingeführt werden soll. Dagegen will sich Verdi wehren: "Wir haben von unseren Mitgliedern den Auftrag erhalten, am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst festzuhalten", sagt Oberländer.

Aus Düsseldorf angereist

Verhandlungsführerin auf Seiten von Verdi ist Silvia Bühler. Die Landesfachbereichsleiterin wird eigens aus Düsseldorf anreisen. Wer die Verhandlungen auf Seiten des Sana-Konzerns führt, wollte das Unternehmen gestern nicht mitteilen. Man wolle "zum jetzigen Zeitpunkt keine Details benennen", sagte Sana-Unternehmenssprecherin Katrin Krause auf BM-Anfrage. Auch zur Zielsetzung der Gespräche aus Sicht des Sana-Konzerns will sie nichts preisgeben. Wie lange die Tarifverhandlungen andauern, vermögen beide Seiten noch nicht abzuschätzen. Verdi sei bereit, die Verhandlungen nötigenfalls mit Warnstreiks und Kundgebungen zu begleiten. Oberländer befürchtet zudem, dass auch der neue Sana-Standort in Radevomwald auf Dauer an den Konzerntarifvertrag von Sana angeschlossen werden soll.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort