Remscheid Sana - "Schlag in den Nacken"

Remscheid · Unmut herrscht in der Belegschaft des Remscheider Sana-Klinikums. Der Betriebsrat hat die Mitarbeiter für heute zu einer Versammlung eingeladen. Sie empfinden das Vorgehen der Geschäftsleitung als undankbar.

Vor der Belegschaftsversammlung im Sana-Klinikum, zu der der Betriebsrat für heute um 14.30 Uhr eingeladen hat, herrscht angespannte Stimmung. "Viele Kollegen empfinden die Pläne der Geschäftsleitung als Schlag in den Nacken", berichtet Betriebsratsvorsitzende Susanne Hochburger.

"Sie haben sich so angestrengt, dass das Haus in die schwarzen Zahlen kommt", sagt sie. Das Vorgehen der Geschäftsleitung empfänden die Beschäftigten vor diesem Hintergrund nun als undankbar.

Die Mitarbeiter des Sana-Klinikums haben Angst, dass ihr bisheriger Tarifvertrag in einen Haustarifvertrag umgewandelt werden soll. Einen Hinweis darauf erkennen sie in dem Umstand, dass das Unternehmen nur noch Gastmitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) sein will. Damit würde auch die Bindung an den zwischen dem KAV und Gewerkschaften ausgehandelten Tarifvertrag entfallen.

Bezahlt nach öffentlichem Tarif

Bislang werden die Mitarbeiter des Remscheider Sana-Klinikums nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Das wurde vertraglich so vereinbart, als die Stadt im Jahr 2000 das bis dahin kommunale Krankenhaus an den Sana-Konzern verkaufte. Sana will nun im Remscheider sowie in zwei Düsseldorfer Häusern offenbar einen eigenen Tarif einführen. Die Beschäftigten befürchten eine Verschlechterung ihrer Löhne und Gehälter sowie ihrer Altersversorgung.

Das könnten die Mitarbeiter nur schwer akzeptieren, denn in der Vergangenheit seien bei Sana immer wieder Stellen abgebaut worden. "Wir haben so immer mehr Arbeit für immer weniger Leute. Die kann man doch jetzt nicht noch schlechter stellen", sagt Hochburger. Das Vorgehen der Geschäftsleitung hält der Betriebsrat für nicht rechtens, es verstoße gegen den bestehenden Kaufvertrag.

Daher hat der Betriebsrat es auch abgelehnt, heute einen Manager der Personalabteilung aus dem Haupthaus in Ismaning zu empfangen, der über das Thema "Tarif" sprechen will, sagt Hochburger. Lediglich die örtliche Geschäftsleitung sowie ein Generalbevollmächtigter des Sana-Konzerns sollen sich den Fragen der Mitarbeiter stellen. Im Anschluss hat für circa 16 Uhr die Gewerkschaft Verdi zu einer Versammlung ihrer bei Sana arbeitenden Mitglieder eingeladen. Aktuell sind das rund 80. Nicht genügend, um viel ausrichten zu können, räumt Verdi-Gewerkschaftssekretär Willi Oberländer eon. Daher ließ er mit der Einladung auch noch Mitgliedsanträge verteilen.

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(RP/rl)
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