Remscheid Sana-Mitarbeiter wollen weiterkämpfen

Remscheid · Innenstadt In zwei Wochen will der Betriebsrat des Remscheider Sana-Klinikums zu einer weiteren Belegschaftsversammlung einladen. Bis dahin, so hofft Betriebsratsvorsitzende Susanne Hochburger, wird sich der Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen haben.

Remscheid: Sana-Mitarbeiter wollen weiterkämpfen
Foto: Hertgen, Nico

Wie berichtet, plant die Sana-Geschäftsleitung aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) auszusteigen und einen eigenen Konzerntarifvertrag zu vereinbaren. Verhandlungspartner wäre dann unter anderem die Gewerkschaft Verdi. Die empfiehlt jedoch genau wie die Mitarbeitervertretung, im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes zu verbleiben. "Sana will versuchen, mit einem Konzerntarif die Entgelte abzusenken. Da müssen wir gegenhalten", sagt Gewerkschaftssekretär Willi Oberländer. Er befürchtet, dass "Mitarbeiter nun mental unter Druck gesetzt werden", um zu einer Akzeptanz der neuen Vereinbarung zu gelangen.

"Die Belegschaft hat gegenüber der Geschäftsführung deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes behalten möchte", bestätigt die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gudrun Hedler. Die Mitarbeiter hätten in den vergangenen Jahren zwei Kündigungswellen mitgemacht und sich über das normale Maß hinaus für das Klinikum engagiert. Jüngstes Beispiel dafür seien die drei Aktionstage "Gesund in Remscheid", die heute im Allee-Center zu Ende gehen. Um das Leistungsspektrum der Klinik der Öffentlichkeit zu präsentieren, seien Beschäftigte teilweise sogar aus der Freizeit gekommen. "Ein neuer Tarifvertrag gibt uns keine gesicherte Zukunft", kritisiert Susanne Hochburger.

Dem widerspricht Sana-Geschäftsführer Oliver Bredel: "Der neue Tarifvertrag hat nicht zum Ziel, die Mitarbeiter schlechter zu vergüten", betont er. Vielmehr habe Sana als privatwirtschaftlicher Konzern keine Einflussmöglichkeiten im KAV. Zudem sei ein Haustarifvertrag passgenau auf die Erfordernisse eines modernen Krankenhausbetriebes zugeschnitten.

(RP)
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