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Remscheid Kampf um integrative Lerngruppen geht weiter

Remscheid · Eltern von insgesamt 20 Kindern mit Förderbedarf, die in diesem Jahr die Grundschule verlassen, wollen einen Platz für ihre Kinder an einer weiterführenden Schule erkämpfen. Denn bisher bieten nur zwei Hauptschulen gemeinsamen Unterricht für Kinder mit Behinderung und Nichtbehinderter oder integrative Lerngruppen an, nicht aber die anderen Schulformen. Freiheit bei der Schulwahl fordern auch sie und berufen sich dabei auf europäisches Recht.

Eltern sind ratlos

Das mögliche Vorgehen skizzierten Barbara Zirbes, Sprecherin der im vergangenen Jahr gegründeten Arbeitsgemeinschaft "GU" (Gemeinsamer Unterricht), Schulrat Claus Friedhoff und Jörg Biermann vom Fachdienst Schule und Bildung bei einem Treffen im Rathaus.

Wie schwierig die Situation der betroffenen Eltern und Kinder ist, machten Anja und Matthias Voß deutlich, die zum zweiten Mal am Treffen teilnahmen. Ihre Tochter wechselt demnächst von der Grundschule in die Sekundarstufe I. Sie habe zwar Probleme, die seien aber nicht so schwerwiegend, dass sie in eine Förderschule wechseln müsste. Eigentlich gehöre sie in den gemeinsamen Unterricht. Doch der werde kaum erteilt. "Man weiß nicht, was man machen soll", meinte Matthias Voß ratlos. Am liebsten hätte er seine Tochter in Klausen angemeldet. GU gebe es nur an der Wilhelmstraße und in Rosenhügel. "Und dann ist auch noch die AvH-Realschule hinzugekommen", meinte er. "Schade, dass keine Gesamtschule dabei ist", ergänzte seine Frau.

Eltern sollten sich nicht scheuen, ihr Kind an einer der beiden Gesamtschulen anzumelden, rieten die Vertreter der Stadt. "Lassen Sie sich im Schulbüro nicht abwimmeln", riet Biermann den Eltern. Eine Ablehnung mit Hinweis auf fehlende integrative Gruppen sollte schriftlich erfolgen. Danach müsse das Ganze beim zweiten Anmeldeverfahren wiederholt werden. "Manche werden zwei Ablehnungen erhalten", prognostizierte Friedhoff angesichts der begrenzten Plätze für GU.

Bezirksregierung reagiert nicht

Daran werde sich so schnell nichts ändern, sagte Schuldezernent Burkhard Mast-Weisz. Die Bezirksregierung, von der man Hilfe erwartete, habe noch nicht reagiert. Dass auch die weiterführenden Schulen zurückhaltend auf den Vorstoß reagierten, integrierte Lerngruppen einzurichten, berichtete der Schulrat. "Die würden "ja" sagen, wenn die Rahmenbedingungen stimmten", zeigte er Verständnis für die Schulleitungen.

"Uns läuft die Zeit davon", warnte Barbara Zirbes – und erntete damit die Zustimmung Mast-Weisz. Er werde die Elterninitiative am Montag über die Reaktion der Bezirksregierung auf einen Brief zum Remscheider GU-Problem informieren. Dieses werde Thema der nächsten Sitzung des Schulausschusses sein.

Nächstes Treffen der Arbeitsgemeinschaft am 2. März, 19.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses. KOMMENTAR

(RP)
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