Ratingen Verein für Heimatkunde eröffnet Online-Archiv

Ratingen · Im Netzwerk Facebook betreibt Detlev Klostermann eine Vereinsseite. als Info-Börse für Geschichtsinteressierte.

Ratingen: Verein für Heimatkunde eröffnet Online-Archiv
Foto: blazy

Auf der Homepage des Vereins für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen gibt es unter anderem auch eine "Link"-Seite. Von dort geht es zu interessanten anderen Seiten wie Stadt, Archiv, LVR-Museum, Jonges und St. Sebastiani-Bruderschaft. Doch ein Link fehlt noch: Der ist aber auch relativ frisch und würde zur Facebook-Seite der Heimatforscher führen. Kaum war die Facebook-Seite vor einiger Zeit im Netz, sammelte sie schon etliche "Fans", die auf den "Gefällt mir"-Button drückten. Aktuell hat die Seite www.facebook.com/HeimatvereinRatingen 739 "Likes" gesammelt. Nicht schlecht für ein junges Angebot, dass sich mit Stadtgeschichte befasst. Vorstandsmitglied Detlef Klosterann, selbst begeisterter Intenet-Nutzer, will damit auch jüngere Dumeklemmer ansprechen und hat damit großen Erfolg.

Der 1925 gegründete Verein geht also neue Wege. Kaum war die Fanpage im Sommer online, wurde der Link in Ratingen im sozialen Netzwerk herumgereicht, jeder wollte der Erste sein, der seinen "Fund" kundtat. Die Seite kann man betrachten, ohne selbst Mitglied in dem Netzwerk zu sein. Klostermann, der mit 53 eher zu den jüngeren Mitgliedern des Vereins zählt, tummelt sich seit vielen Jahren im Internet und ist begeisterter Facebook-Fan: "Man muss ja nicht alles über sich selbst reinstellen." Aber alte Fotos, zum Beispiel, das geht. Er selbst hat eine eigene Postkartensammlung, dazu kamen etliche Kisten mit Fotos aus dem Vereins-Archiv – allesamt Stück für Stück eingescannt und beschriftet. Eine Sisyphus-Arbeit, die Klostermann aber riesigen Spaß macht. Schnell gab es via Facebook Kontakt zu Wilhelm Wieczorek, der alte Straßen fotografiert und ihm 2000 Bilddateien zur Verfügung gestellt hat. Klostermann freut sich über die große Resonanz: Gelte es mal, die Örtlichkeit eines Bildes zu klären, gebe es sofort etliche Hinweise. Laut Statistik seien die Facebook-Besucher zwischen 30 und 45 Jahre alt – Traumwerte für einen solchen Verein. Derzeit läuft eine Werbekampagne, um noch mehr Leute auf die Seite aufmerksam zu machen. "Man muss eben mit der Zeit gehen", so Klostermann.

Auf den Seiten findet man auch aktuelle Veranstaltungstipps sowie eine Vielzahl von historischen Bildern. So gibt es unter anderem eine aus 17 Bildern bestehende Fotogalerie zu den 30er Jahren in Ratingen. Auch aus der Jahrhundertwende gibt es zahlreiche Fotos und Postkarten. Allein aus dem "historischen Hösel" sind 137 Ansichten zu sehen, darunter auch eine Postkarte aus dem "Luftkurort Hösel". Postkarten gibt es vom Ausflugslokal "Am Anker", an das heute nur noch das Gebäude und die Haltestelle erinnern. Natürlich wird auch nach neuen Mitgliedern gesucht: Für eine Jahresgebühr von nur 10 Euro kannst Du Mitglied werden und den Verein unterstützen." Es folgt ein Link zum Mitgliedsantrag. Schneller geht's nicht.

Die Seite hat sich zur Info-Börse in Sachen Stadtgeschichte entwickelt. So postete Axel Riedner vom Weinrestaurant Lavanta, das in der ehemaligen "Crone" neu eröffnet: "Wer kann uns Informationen zur Geschichte "In der Crone" oder aber wie es in den 20ern als "Restauration von Hugo Burg" bekannt war, geben?" Eine andere Leserin schreibt: "Ich liebe die alten Fotos! Aber mein Herzenswunsch ging nicht in Erfüllung: ein Foto vom Haus an der Oberstraße 20." Auch dieser Dame wurde geholfen: Helmut Fuhr, Fotograf, verlinkte auf seine Seite www.helmut-fuhr.de. Dort gibt es viele "Vorher-Nachher"-Fotos.

www.heimatverein-ratingen.de, facebook.com/HeimatvereinRatingen.

(RP)
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