Lokalsport Löwenrudel muss in Essen hellwach sein

Ratingen · Der Gegner hat noch keinen Sieg bei drei Remis auf dem Konto - doch die Niederlagen waren extrem knapp.

 Wer will den Ball mehr? Das ist die entscheidende Frage für Simon Breuer (Mitte) und seine SG Ratingen.

Wer will den Ball mehr? Das ist die entscheidende Frage für Simon Breuer (Mitte) und seine SG Ratingen.

Foto: Achim Blazy

Wer in dieser Saison eine Garantie für knappe Spiele in der Handball-Nordrheinliga haben will, sollte sich unbedingt die Zweitvertretung von TuSEM Essen ansehen. Die Reserve der Zweitliga-Handballer hat in dieser Spielzeit zwar noch keinen Sieg auf dem Konto - spannend ist es jedoch immer. Denn bei sechs Spielen und nur drei Punkten aus drei Remis ist das Torverhältnis der Essener nur mit fünf Treffern im Minus. Bei diesen Essenern muss die SG Ratingen am Sonntag (16 Uhr) antreten.

"Wir müssen da sehr konzentriert antreten", betont Trainer Khalid Khan. Konzentriert heißt in diesem Fall vor allem bis in die Schlussminuten. Gegen Weiden (27:28) fiel der entscheidende Treffer 49 Sekunden vor Schluss; gegen die Adler Königshof kassierte Essen 1:30 Minuten vor dem Ende den Ausgleichstreffer. Bei den Wölfen Nordrhein (34:34) traf Essen selbst 38 Sekunden vor Schluss, gegen den BHC II (28:28) fiel der Ausgleichstreffer sogar erst fünf Sekunden vor der Sirene. Und das Spiel gegen Aldekerk (31:32) ging auch erst 14 Sekunden vor Schluss verloren.

"Irgendwann wird Essen mit dem Siegen anfangen", sagt Khan. "Aber am besten erst nach dem Spiel gegen uns. Das wird aber nur klappen, wenn wir den Sieg mehr wollen als die. Mein Kollege Daniel Haase macht in Essen einen super Job mit der Mannschaft. Das sind alles junge Spieler mit viel Power. Die ziehen ihr Ding durch und werden manchmal für ihre Unerfahrenheit bestraft. Aber auch das ist ein Teil der Entwicklung. Wir möchten ungern die Mannschaft sein, die gegen Essen stolpert."

Dabei verlief die Vorbereitung auf das Duell nicht unbedingt nach Wunsch des Trainers. "Ich musste die Mannschaft mehrfach anstupsen", sagt Khan. "Dazu kommen natürlich wieder einige Ausfälle." Moritz Barkow, Dominik Jung und Carsten Jacobs sind angeschlagen, Ace Jonovski wird definitiv nicht spielen. "Wir werden sehen, welche Spieler Sonntag auflaufen können und für wen es dann doch nicht reicht."

Für den Trainer selbst reichte es gestern nicht zum Abschlusstraining. Während seine Spieler unter der Leitung von Co-Trainer Simon Breuer schwitzten, wartete Khan buchstäblich auf den Bus. In der Eifel. Bei einem Lehrerausflug nämlich ging das Reisegefährt kaputt. Das Warten auf den Ersatzbus dauerte zu lange. "Aber die Jungs schaffen das auch ohne mich. Simon hat mich auch schon vertreten, als ich krank war", betont Khan. Nun ist es also an Breuer, den Spielern noch die nötige Galligkeit beizubringen. "Siegen in Essen wird die Mannschaft, die hungriger ist", sagt der Trainer. "Wenn wir geil genug auf einen Sieg sind, wird es für jede Mannschaft in der Liga schwer."

(RP)
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