Lokalsport Behlau krönt großartige Aufholjagd

Ratingen · Aliens feiern in Neuwied nach einem 0:3-Rückstand einen 5:4-Sieg nach Verlängerung. Ostersonntag gegen Neuss.

Nur 20 Stunden nach dem Spiel in Grefrath standen die Ice Aliens schon wieder auf dem Eis. In Neuwied gab es für Interims-Trainer Benjamin Musga, der Janusz Wilczek vertrat, nach dem 2:5 tags zuvor ein Erfolgserlebnis. Die Bären zeigten ihre Krallen, doch die Außerirdischen erkämpften ein 5:4 (0:3, 1:0, 1:3, 1:0) nach Verlängerung. Jetzt geht es für die Aliens im letzten Saisonspiel gegen Neuss am Ostersonntag um den fünften Platz, der auch zum Klassenerhalt reicht, wenn Frankfurt oder Kassel in die zweite Liga aufsteigen, worauf alles hindeutet.

Aber es war ja nicht nur das zweite Spiel für die Ratinger in zwei Tagen, sondern für die Junioren in der Mannschaft – das sind rund 85 Prozent – das fünfte Spiel in sieben Tagen: Sie standen Montag in Königsborn, Dienstag in Dinslaken, Donnerstag in Wiehl, Samstag in Grefrath und gestern Abend in Neuwied auf dem Eis. Das hat natürlich Spuren hinterlassen, entsprechend fehlte es an Kraft und Konzentration. Und nach der Niederlage in Grefrath, die das Aus im Kampf um Platz vier bedeutete, schien einfach die Luft raus zu sein. Hinzu kam, dass neben Kapitän Jan-Philipp Priebsch sich gestern auch Torjäger Thorsten Gries und Stürmer Christoph Ehlert abgemeldet hatten. So beorderte Trainer Benjamin Musga den Kanadier Jory Green von der Abwehr wieder in den Sturm und spielte mit fünf Verteidigern.

Das Konzept des Trainer war aber schon nach wenigen Sekunden über den Haufen geworfen, weil der erste Sturm nur 50 Sekunden nach dem ersten Bully den ersten Gegentreffer schlucken musste. Neuwied gab der Treffer sichtlich Auftrieb. Schließlich hatten sie in dieser Saison nicht oft gewonnen, so dass das Führungstor dem angeknacksten Selbstbewusstsein gut tat. Hatten sie das erste Heimspiel gegen die Aliens Anfang Oktober nach großem Kampf knapp mit 3:4 verloren, so suchten die Gastgeber diesmal frühzeitig die Entscheidung. So gingen sie mit einem überraschend hohen 3:0-Vorsprung in die erste Pause.

Im Mittelabschnitt hatten die Aliens die Müdigkeit aus den Beinen geschüttelt, waren die deutlich bessere Mannschaft, verkürzten aber trotz mehrfachen Überzahlspiels nur durch den von den Fans als "Eishockey-Gott" gefeierten Simon Migas auf 1:3.

Zu Beginn des Schlussdrittels verkürzte Routinier Marc Höveler in Überzahl auf 2:3. Die Begegnung war wieder völlig offen, die Ratinger klar überlegen und drängten auf den Ausgleich. Ausgerechnet als Simon Migas auf der Strafbank saß und Neuwied die Entscheidung wollte, konterten die Aliens eiskalt. Gabriel Hildebrandt erzielte in Unterzahl auf Zuspiel von Pascal Behlau den Ausgleich. Das zeugt von Charakter und MoraL Auch die 4:3-Führung für Neuwied warf die Aliens nicht um. Marvin Wintgen glicht erneut aus und Pascal Behlau erzielte in der Verlängerung den Siegtreffer. War das eine Freude für Ratingens junge Rasselbande!

(RP)
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