Fußball Begovic leitet Sensation ein

Der SV Hösel gewann in Lintorf mit dem höchsten Derbysieg allerZeiten 6:2. Robert Begovic schoss die Gäste bei seinem alten Verein früh 2:0 in Front.

 In der kommenden Saison wird der einstige Zweitligist aus Ahlen wohl in der Viertklassigkeit spielen.

In der kommenden Saison wird der einstige Zweitligist aus Ahlen wohl in der Viertklassigkeit spielen.

Foto: AFP, AFP

Unfassbar, was sich gestern im Lintorfer Jahnstadion abspielte beim Bezirksliga-Derby des RWL gegen den SV Hösel. In allen Jahren zuvor waren die Lintorfer dem SVH überlegen, in der Regel meilenweit. Und gestern, da wurden diese Rot-Weißen entzaubert. Restlos, auf eigenem Platz. Gedemütigt. An die Wand gespielt. 6:2 (2:0) gewann der SV Hösel, Es war der höchste Derbysieg aller Zeiten. Und die Hausherren waren noch gut bedient. So schoss bei 5:0 für den SVH ausgerechnet der immer zuverlässige Benny Sailer ganz knapp aus bester Position am RWL-Kasten vorbei. Das hätte das 6:0 sein können (68.). Eigentlich sein müssen.

Die Gäste ließen es zum Schluss ruhiger angehen und so kam der RWL noch zu zwei Ehrentoren. An dieser unglaublichen Blamage änderte es nichts. Die Fans erlebten ein Derby, das in die Fußball-Geschichte eingeht. Trainer Markus Griebling: "Es galt, zehn verletzte Spieler zu ersetzen. Auch Torwart Ihsan Yimlaz war nicht fit. Aber insgesamt wurde viel zu wenig investiert. Ein Trost bleibt, dass die Zuschauer acht schöne Tore sahen."

Hösels Coach Maik Franke war happy: "Auch in dieser Höhe war der Sieg verdient. Allerdings hatten wir es mit erschreckend schwachen Lintorfern zu tun. Die beiden Gegentore gelangen denen nur, weil längst alles entschieden war." Hösels Ehrenvorsitzender Karl Ernst Tewes setzte noch einen drauf: "Es ist wieder Normalität eingekehrt."

Seine Mannschaft war einfach besser eingestellt. Sie wartete zunächst bei Gegenwind, wie sich die Hausherren so verhalten. Wo sie Schwächen zeigen, wie viel sie bereit sind, in die Zweikämpfe zu investieren. Und dann hatten sie, die Höseler, diesen ausgebufften Robert Begovic, der im letzten Sommer in Lintorf keinen neuen Vertrag erhielt. Den die Lintorfer am liebsten in Rente geschickt hätten. Begovic war es dann, der in diesem Derby die Vorentscheidung erstellte. Beim 1:0 für seine Elf nickte er einen Eckball von Benny Sailer ein, beim 2:0 nutzte er das kaum zu begreifende Fehlverhalten von Dennis Minnerop, der sich von Yannick Esken im Zweikampf und beim Laufduell düpieren ließ. Wieder brauchte Begovic nur den Fuß hin zu halten. Auch das 3:0 gleich nach dem Wechsel war aus Lintorfer Sicht stümperhaft, aus Höseler Sicht meisterhaft. Neuzugang Haferkamp, den der RWL vom SC West geholt hatte, und Schlussmann Yilmaz waren sich uneinig, wer den Ball wegschlägt. Der clevere Sezer Oran erkannte die Lage und blitzschnell schlug er zu - 3:0. Dann 4:0 durch Nico Sollazzo, der rechts mutterseelen allein durchbrach und Yilmaz tunnelte.

Das 5:0 schoss Esken mit Windunterstützung und tollem Dropkick, wodurch der Ball unglaubliche Wucht erhielt. Kutzen und Heckhoff verkürzen, Sollazzo stellte das 6:2-Endergebnis her. Beim RWL erreichte keiner auch nur annähernd seine Normalform. Der schmächtige Yilmaz, Reckzeh als sicherer Keeper, Begovic natürlich mit seinen beiden Führungstoren, und der technisch arg verbesserte Yannik Esken, das waren Hösels beste Trümpfe.

(RP)
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