Tischtennis Erfolgreiches Netzwerk
Der Name Oster ist aus der Tischtennis-Szene kaum mehr wegzudenken. Nachdem Vater Ulrich den TuS Homberg als Manager bis in die Oberliga geführt hat, spielt Sohn Tobias heute beim TuS Lintorf in der Verbandsliga
"Tischtennis ist leider nur eine Randsportart", sagt der Homberger Ulrich Oster mit einem leichten Seufzer. Das mag stimmen, aber in der Familie des 57-Jährigen nimmt der schnelle Sport an der kleinen Platte enorm großen Raum ein — auch wenn der Senior heute nur noch Zuschauer ist: "Das ist schon schön, sich einfach die Spiele anzusehen, auf die man Lust hat." Das war früher nicht so. Denn nach seiner aktiven Zeit bis in die Bezirksklasse wurde er zu dem Macher der Tischtennisszene.
Fast die komplette Freizeit ging für den TuS Homberg drauf. Oster suchte Sponsoren, bereitete die Halle für die Spiele vor und kümmerte sich um die Aktiven. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Die kleine Abteilung sorgte für Furore und stieg bis in die Oberliga auf: "Das war schon eine tolle Zeit", erinnert sich Oster, der rückblickend vor allem seiner Frau Angelika dankt: "Sie hat viel Verständnis für mich gehabt." Kein Wunder, kennen gelernt haben sich die beiden nämlich als aktive Tischtennisspieler beim Turnerbund.
Da überrascht es auch nicht, dass Sohn Tobias ein Guter auf der Jagd nach dem kleinen schnellen Ball ist. Er gehörte damals mit zu dem Homberger Topteam, spielt heute in der Verbandsliga beim TuS Lintorf, wo er auch in der Jugend schon aktiv war: "Aber ich bin ein ganz anderer Spieler als mein Vater. Er war immer mehr abwartend, bei mir geht es voll auf Angriff", erzählt der 26-Jährige, der gerne auch ein, zwei Klassen höher spielen würde: "Aber auf der anderen Seite spiele ich hier mit Freunden. Wir trainieren nur ein Mal in der Woche, das reicht gerade eben für die Verbandsliga ."
Die Faszination Tischtennis wurde dem Junior dabei nicht in die Wiege gelegt: "Ich habe zuerst Fußball und dann Leichtathletik ausprobiert." Aber dann kam das Familien-Gen doch durch: "Ich liebe einfach die Schnelligkeit an diesem Sport."
Vater Ulrich hat nach all den Jahren immer noch Tipps parat, auch wenn er nie so hoch gespielt hat wie sein Sohn. Aber wer so viele Spiele in den oberen Klassen gesehen hat wie Ulrich Oster, der kann viel Wissenswertes berichten und an den Nachwuchs weitergeben. Wobei er Spiele von Tobias nur selten sieht: "Wenn ich spiele, geht er meistens raus, um sich abzulenken", schmunzelt der Junior, der über eine Sache ein bisschen traurig ist: "Mein Vater hat sich einen Achillessehnenriss zugezogen, als ich daneben stand — ein ganz schlimmes Geräusch. Miteinander spielen geht seitdem leider nicht mehr."