Ratingen Rathaus-Abriss geht schneller als geplant

Ratingen · Über 200 Schaulustige kommen am Tag an der Baustelle vorbei und beobachten, wie das Gebäude verschwindet.

Das alte Rathaus in Ratingen wird abgerissen
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Das alte Rathaus in Ratingen wird abgerissen

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Die Stadt hat eine neue Attraktion: Dies kann man nach der ersten Woche der Abrissarbeiten am alten Rathaus durchaus behaupten. Täglich versammeln sich Schaulustige vor dem Bauzaun, um den Fortgang der Arbeiten zu verfolgen und mit der Kamera festzuhalten. Zu sehen gab es in den vergangenen Tagen einiges. Stück um Stück knabberte der Bagger den Ostflügel ab, übrig blieben nur Betonrestestücke.

Während der Bagger große Stücke aus dem Gebäude herausbrach, wurden diese mit dem Pulverisierer in kleine Klumpen zerbröselt. Bis zum Zwischenbau ist man vorangekommen, der den Ostflügel mit dem Haupthaus verbindet. Derzeit prüft ein Statiker, ob zuerst der Zwischenbau mitsamt der Sohlplatte abgerissen wird oder doch mit dem Abriss der Parkhausdecke begonnen wird.

Die Arbeiten gehen gut voran

Lutz F. Kalkstein betreut das Bauprojekt von Verwaltungsseite, mit Polier Udo Ohlig machte er sich jetzt ein Bild vom Fortschritt. Seine Bilanz: "Wir sind dem Zeitplan voraus", so Kalkstein zufrieden. Die Bauelemente des ehemaligen Ostflügels konnten schnell vom Bagger weggenommen werden als geplant.

Die Minoritenstraße war nur eineinhalb Tage blockiert, anschließend konnten die Arbeiter der Firma Prangenberg und Zaum mit Bagger und allem anderen auf den Rathausvorplatz ziehen. Mit Abrissarbeiten in der Fußgängerzone sind die Männer übrigens vertraut, sie haben schon das alte Kaufhaus Aufterbeck dem Erdboden gleich gemacht. Die Baustelle wird sozusagen eine Etage tiefer eingerichtet. Denn die Parkhausdecke wird komplett entfernt, damit dort der riesige Bagger aufgebaut werden kann, der schließlich das Hauptgebäude abreißen wird. Die neue Parkhausdecke wird neue Stützen bekommen und deutlich stärker werden, damit sie mehr Lasten aushalten kann.

Das Innere des Rathauses wird entrümpelt

Auch im Rathaus selbst gehen die Arbeiten zügig voran, dort sind die Arbeiter zum einen mit der Entrümpelung, zum anderen mit der Beseitigung der Schadstoffe beschäftigt. Die Decken werden abgehängt und Baustoffe wie Stahl, Aluminium, Gips oder Holz getrennt, damit sie später recycelt werden können und sozusagen nur das Skelett des Gebäudes stehen bleibt.

Außerdem sind Bereiche abgetrennt, die nur durch Schleusen betreten werden können. Dort werden Schadstoffe wie künstliche Mineralfasern, Asbest, PCB oder bitumengebundene Stoffe beseitigt. Insgesamt werden 39 solcher Schwarzbereiche eingerichtet, bis August sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

Damit bereits im Juli mit dem Abriss des Hauptgebäudes begonnen werden kann, werden die Schwarzbereiche vom ehemaligen Ostflügel nach und nach zum Westflügel wandern. Kalkstein ist zuversichtlich, dass dieser Zeitplan eingehalten wird. Auch im Westflügel selbst haben die Bauarbeiter rund um Udo Ohlig schon ganze Arbeit geleistet. Der Ratssaal ist kaum wieder zu erkennen, die Wandvertäfelungen sind verschwunden und nur noch das blanke Mauerwerk übrig, aus dem vereinzelt Kabel hängen. Der Ratssaal wird übrigens deutlich vergrößert werden, dazu wird die Wand verschwinden, in der bisher die Tür zum Saal war.

(RP)
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