Breitscheid CDU will Mülldeponie verhindern

Breitscheid · Die Fraktion im Regionalrat traf sich zum Ortstermin. Die "neue Mitte" des Stadtteils erfordert aber noch viel Arbeit.

 Jörg Maaßhoff an einem Schacht an der Deponie Breitscheid, wo Wasserproben entnommen werden. Die Stadt befürchtet, dass giftige Stoffe austreten.

Jörg Maaßhoff an einem Schacht an der Deponie Breitscheid, wo Wasserproben entnommen werden. Die Stadt befürchtet, dass giftige Stoffe austreten.

Foto: Achim Blazy

Der Deponiestandort Breitscheid III, so wie er im derzeit noch gültigen Regionalplan vorgesehen ist, ist wohl vom Tisch. Zumindest hat sich die CDU-Fraktion im Regionalrat dagegen ausgesprochen, dort eine weitere Deponie zuzulassen. Wie mehrfach berichtet, beabsichtigt ein Entsorgungsunternehmen aus Duisburg, dort wieder einen Deponiebetrieb aufzunehmen. Ein weiteres Thema des Treffens der CDU-Fraktion vor Ort war die "neue Mitte Breitscheid".

Die CDU Fraktion im Regionalrat Düsseldorf unterstützt das Anliegen der Stadt Ratingen, den Deponiestandort Breitscheid III aufzugeben. "Aus diesem Grund fordern wir die Bezirksregierung auf, das Deponie-Planzeichen für den neuen Regionalplan nicht mehr zu berücksichtigen", so der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Ewald Vielhaus. Er ist auch Mitglied der Regionalratsfraktion und hatte die Kollegen nach Breitscheid eingeladen. Zuvor hatten sich auch Stadt und Kreis gegen das Vorhaben ausgesprochen, die Mülldeponie zwischen Waldseesiedlung und A 52 zu erweitern.

Die Kritiker befürchten, dass verunreinigtes Sickerwasser ins Grundwasser gelangen könnte. "Eine weitere Deponie in der Tongrube Breitscheid kann aufgrund der bereits jetzt vorhandenen Belastung und der zahlreichen fachlichen Bedenken nicht zugelassen werden. Wir reden hier schließlich von einem Trinkwasserschutzgebiet", sagte Jörg Maaßhoff, Vorsitzender des Bezirksausschusses Lintorf/ Breitscheid. Ein Duisburger Unternehmen wolle zwar mit Resten aus der stillgelegten Tongrube eine Dichtwand zur alten Müllhalde errichten, doch Fachleute bezweifelten, dass Ton wirklich Giftstoffe zurückhalten könne.

Nach Angaben der Stadt tritt aus einer noch nicht sanierten Fläche hoch belastetes Sickerwasser in erheblichen Mengen aus, was das Entwässerungssystem einer neuen Deponie zusätzlich belasten könnte. Neben Nachteilen für die Umwelt befürchteten die CDU-Mitglieder Michael Merder und Oliver Thrun auch eine Geruchs- und Staubbelastung für die angrenzenden Wohngebiete wie die Waldseesieldung, sollte das Projekt verwirklicht werden.

"Da zwischen den Häusern und der Deponie Breitscheid III nur wenige 100 Meter liegen würden, wäre es doch unvermeidlich, dass es zu Belästigungen kommt", so auch der Erste Beigeordnete Klaus Konrad Pesch, der mit seiner Darstellung der Sachlage die Regionalratsfraktion überzeugte.

Grundlagen für das Ansinnen des Betreibers sind der Flächennutzungsplan von 1982 und der derzeit noch gültige Gebietsentwicklungsplan (GEP) von 1999: Dort ist das Areal für Ablagerungen beziehungsweise für eine Deponie vorgesehen. Im Landschaftsplan des Kreises Mettmann sind dort allerdings Landschafts- und Naturschutz eingetragen. "Im neuen Regionalplan müssen wir jetzt Nägel mit Köpfen machen, damit dort neues Grün und nicht neuer Müll hinkommt", sagte Vielhaus. Seit der Aufgabe des Tonabbaus vor etwa 25 Jahren habe sich die Natur schließlich die Grube zurückerobert und wertvolle Biotope gebildet, die es unter allen Umständen zu bewahren gelte.

Anwesend waren auch die Bürgerschaft Breitscheid mit den Vorständen Jürgen Döppeler und Wolfgang Regh sowie Hannelore Hanning (FDP). CDU und FDP verfügen im Regionalrat über eine Mehrheit. In Sachen "neue Mitte Breitscheid" habe die Bezirksregierung eine steinharte Position eingenommen, sagte Vielhaus. Nun sei es aber Aufgabe der Politik, Druck zu machen.

(jop)
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