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Heiligenhaus Rätselraten um Kiekert-Altbau hält an

Heiligenhaus · Die neue Hochschule braucht die Räume nicht. SPD sammelt viele skeptische Stimmen zur Bebauung des Areals.

 Die alte Kiekert-Hauptverwaltung soll bald auf neuen Wegen vermarktet werden. Zuständig ist ein Landesbetrieb.

Die alte Kiekert-Hauptverwaltung soll bald auf neuen Wegen vermarktet werden. Zuständig ist ein Landesbetrieb.

Foto: achim blazy

Die Umsetzung der Pläne für das Kiekert-Areal läuft streng zweigeteilt. Inzwischen steht zumindest der Teil des Zeitplans, den die Stadt verantwortet. So wird sich am Freitag kommender Woche der Investor vorstellen, der inzwischen den Zuschlag für den Neubau des Einkaufszentrums im südlichen Teil des Areals, direkt an der Westfalenstraße, bekommen hat. "Wir haben nach der europaweiten Ausschreibung drei Investoren vorausgewählt, einer hat den Zuschlag bekommen", sagte der Technische Beigeordnete Harald Flügge gestern auf Anfrage.

Noch nicht klar ist dagegen die Zukunft des letzten verblieben Baus auf der Brache, der alten Kiekert-Zentrale an der Kettwiger Straße. Zwei alte Pläne sind inzwischen abgeräumt: "Die alte Hauptverwaltung wird weder Teil des Hochschulneubaus, noch wird dort auf absehbare Zeit ein Kulturzentrum entstehen", sagte Flügge. "Das Kulturzentrum der Stadt ist laut Ratsbeschluss der Club."

Um die Vermarktung des Baus werde sich der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes kümmern. Der hatte den Bau zusammen mit dem Kiekert-Gesamtpaket übernommen. Flügge geht davon aus, dass genau dann Schwung ins Thema Neuvermarktung kommt, wenn die Pläne für das Einkaufszentrum und für die Hochschule bekannt sind. Die Hochschule selbst hat inzwischen den Bauantrag bei der Bezirksregierung eingereicht. Genau so wie Flügge schließt auch SPD-Fraktionschef eine Nutzung durch die Stadt aus: "Das wird aus finanztechnischen Gründen nicht möglich sein", so seine Prognose in der jüngsten Ausgabe der SPD-Publikation "Klartext".

Die SPD hat im Vorfeld der Projektpräsentation Stimmen zum Kiekert-Areal gesammelt, nach eigener Auskunft kam ein nicht-repräsentatives "Tendenzbarometer" dabei heraus.

Thema Einkaufszentrum: "Die Bürger begegnen dem Vorhaben mit verbreiteter Skepsis und verweisen auf Leerstände im Rathauscenter und der Ludgeruspassage. Vielen wäre ein Füllen der leerstehenden Ladenlokale an der Hauptstraße wichtiger, als ein neuer Standort, dessen Anbindung über die Westfalenstraße hinweg noch als problematisch angesehen wird", teilen die Sozialdemokraten in ihrer Auswertung der Aktion mit.

Sehr geteilt sei die Meinung in Bezug auf die Notwendigkeit eines neuen, größeren SB-Marktes (Vollsortimenters). Während 35 Prozent diesen für wichtig oder sehr wichtig erachteten, meinten 44 Prozent, darauf verzichten zu können. Hingegen wünschten sich nach dem Weggang von Aldi rund 60 Prozent die Rückkehr eines Discounters in die Innenstadt. Acht von zehn Befragten legten dagegen großen Wert auf Verweilmöglichkeiten mit guter Aufenthaltsqualität, die auch bei schlechtem Wetter und im Winterhalbjahr gegeben sein sollen.

Rund 71 Prozent erkennen eine gute Anbindung des Einkaufszentrums an die Hauptstraße als wichtig, wobei 68 Prozent der Meinung sind, dass eine ampelgeregelte Querung der Westfalenstraße dafür nicht ausreicht. 80 Prozent wünschen sich im Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum Spielmöglichkeiten für Kinder und 86 Prozent halten eine behindertengerechte Gestaltung des Einkaufsbereiches für zwingend erforderlich. Fazit des SPD-Fraktionschefs: "Nicht alles passt mit den städtischen Planungen überein. Wir dürfen gespannt sein, inwieweit sich die Bürger mit ihren Erwartungen in den vom Rat ausgewählten Investorenkonzepten wieder finden werden."

(RP/rl)
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