Ratingen Griechen bauen am Ring

Düsseldorf · In Mitte baut die Griechische Gemeinde ihr neues Zentrum. Der über 30 Jahre alte Pavillon kann nicht mehr saniert werden. Ein Förderverein soll für die Eigenleistungen aufkommen. Feste sollen Geld einbringen.

Mitte Lange hat’s gedauert, aber nun endlich freut man sich in de Griechischen Gemeinde auf eine neues Zentrum. Bekanntlich lohnt sich die Sanierung des über 30 Jahre alten Pavillons am Hauser Ring nicht mehr. Im Frühjahr gab dann der Rat grünes Licht für einen Neubau. 220 000 Euro lässt sich die Stadt das kosten, verlangt jedoch einen mit 80 000 bis 100 000 Euro nicht geringen Eigenanteil. Diese Summe soll nun ein Förderverein durch Feste, Veranstaltungen und Spenden sammeln. Gestern stellten erster Vorsitzender Leonidas Stamatopoulos und zweiter Vorsitzender Makos Evangelos ihr ehrgeiziges Projekt vor. Mit dabei war auch der Unternehmensberater Detlef Lindemann: Der Griechenland-Fan will den Förderverein gründen. 14 Mitstreiter hat er schon. Der Eintrag ins Vereinsregister stehe unmittelbar bevor, so Lindemann.

Längst zur Heimat geworden

Seit 1982 existiert die Gemeinde. Mit etwa 150 griechischen und 30 bis 40 deutschen Mitgliedern sei man der größte Vereins aus einem EU-Land, so Stamatopoulos. Etwa 850 Griechen leben in Ratingen, meist bereits in der dritten oder vierten Generation. Längst sei Deutschland die erste Heimat geworden, sagte Evangelos. So sei es wichtig, dass beispielsweise den Kindern, aber auch allen anderen Interessierten die griechische Sprache und Kultur nähergebracht werden. Früher sei das mal umgekehrt gewesen: Damals habe man Deutschkurs angeboten. Seine Gemeinde sei ein vorbildhaftes Beispiel für gelungene Integration. So wolle man sich künftig noch mehr öffnen: für andere Nationalitäten, für noch mehr Miteinander. Entsprechend soll das neue Heim aussehen: möglichst mit Schulungsräumen für die Kurse und kulturellen Angebote. Tanzgruppen gibt es bereits, künftig will man noch einen Sportverein gründen. Genaue Baupläne für den Bau, der an gleicher Stelle errichtet werden soll, gibt es noch nicht, doch setzten Stadt und Gemeinde auf ein Satteldach: Das hält dauerhaft dicht und schafft weitere Räume. Um die Eigenleistung finanzieren zu können, wollen die Griechen Veranstaltungen und Feste organisieren, während Lindemann bei Unternehmen die Werbetrommel rührt.

Auch Studienfahrten nach Griechenland, aber auch innerhalb von Deutschland sind geplant. Mit dem Weinfest am Samstag, 27. September, 11 bis 22 Uhr, soll der Grundstock für die Baufinanzen gelegt werden.

(RP)
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