Ratingen Solarstrom für Sprachkurse

Düsseldorf · West (RP) Mit dem Stromverkauf aus einer gespendeten Photovoltaikanlage auf dem Dach der Versöhnungskirche wird die Evangelische Kirchengemeinde Ratingen, Bezirk West, zusammen mit der Diakonie gGmbH des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann künftig Projekte für Spätaussiedler in Ratingen West finanzieren. „Aus Sonnenschein soll konkrete Sprachförderung für Migranten entstehen. Diese ideale Verbindung von Ökologie und sozialem Engagement ist dank einer privaten Spende von 25 000 Euro durch Leberecht Runze möglich geworden“, so Pfarrer Matthias Leithe bei der Vorstellung des ungewöhnlichen Projektes.

Von diesem Projekt sollen zunächst deutschstämmige Migranten aus Russland profitieren. Wenn zukünftig weniger Menschen aus Russland zuwandern sollten, soll die Arbeit auch auf Zuwanderer aller Nationen ausgeweitet werden.

Seit über 20 Jahren arbeitet die Diakonie in West mit Spätaussiedlern. „Wir bauen Brücken, damit sie hier heimisch werden“, so Ingrid Esken, Leiterin der Abteilung Jugendhilfe der Diakonie. Aus dem Ertrag des Sonnenstroms, der gegen Bares ins öffentliche Netz eingespeist werden soll, werden zunächst zwei Sprachcafés unterstützt, die auf Absolventen der Integrationskurse ausgerichtet und für alle offen sind. „Hier können die Teilnehmer ihre Sprachkenntnisse weiterentwickeln und Deutschsprechen im alltäglichen Leben üben“, sagte Julia Engelmann von der Diakonie, die die Sprachcafés betreut. Die Gruppen finden statt: Mittwochs, 18 Uhr, Maximilian-Kolbe-Platz 18, und donnerstags, 10 Uhr im Jugendklub, Berliner Platz.

Der Erkrather Leberecht Runze (81) engagiert sich, weil er Christ ist. „Wenn man mehr hat als man braucht, soll man anderen abgeben“, so der ehemalige Personalmanager. „ Menschen mit Migrationshintergrund sollen in der Begegnung mit Christen spüren, dass von diesen eine positive Lebensenergie ausgeht. Dazu möchte er mit seiner „Nazarenus Stiftung“, die er 2003 gründete und evangelischen Gemeinden in Kasachstan hilft und dem Projekt „Ratinger Christen helfen Fremden – Energie für West“ beitragen.

Die Anlage hat eine Leistung von 4,5 Kilowatt. 38 Module wurden installiert. Die Module sind erweiterbar. Dafür werden mehr Spender gesucht. Die Anlage kann im Jahr für etwa 1500 Euro Sonnenstrom produzieren.

Am Sonntag, 21. September, wird sie im Erntedankgottesdienst eingeweiht (9.30 Uhr) Pfarrer Leithe: „Am Erntedankgottesdienst danken Christen Gott für die Gaben, die er Menschen schenkt. Heute ist das, was wir dank moderner Technik im weitesten Sinn ,ernten’ können, nicht mehr auf die Früchte des Feldes beschränkt. Energie zum Leben kann auch die moderne Nutzung der Sonnenenergie bedeuten.“ Infos unter Tel. 490405.

(RP)
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