Cornelia Karthaus Bürger haben Spaß an Ratinger Bädern

Ratingen · Die Bäder-Chefin erklärt, warum die Angebote in Lintorf und im Angerbad so gut angenommen werden.

 Besondere Aktionen (hier mit dem großen Eisberg) gehören zum Angebot der Ratinger Bäder.

Besondere Aktionen (hier mit dem großen Eisberg) gehören zum Angebot der Ratinger Bäder.

Foto: Achim Blazy

In der Freibad-Saison zieht es die Familien verstärkt in die Bäder. Worauf müssen Eltern besonders achten?

Karthaus Eltern und andere Aufsichtspersonen nehmen die möglichen Gefahren im Wasser nicht immer wahr. Wasser übt grundsätzlich eine große Anziehungskraft auf Kinder aus. Reflexionen, Wellenbewegung und schwimmende Gegenstände verleiten Kinder zum Spielen am und im Wasser. Zudem haben Kinder ein fehlendes Gefahrenbewusstsein. Kleinkinder sind in der Regel Nichtschwimmer. Sie können bereits bei geringen Wassertiefen von etwa 20 bis 30 Zentimetern ertrinken. Diese Punkte sind nicht allen Eltern bewusst. Es reichen bereits wenige Sekunden, in denen sich ein Ertrinkungsnotfall entwickeln kann. Innerhalb von nur 20 bis 60 Sekunden kann ein Kind von der Wasseroberfläche verschwunden sein. Wenn Kinder in Wassernähe spielen, sollten sie Schwimmflügel tragen. Diese sollten zwei getrennt aufblasbare Luftkammern haben und der EU-Norm (CE-Zeichen) entsprechen. Schwimmflügel erhält man zum Beispiel in den Ratinger Bädern. Sie ersetzen aber auf keinen Fall die Aufsicht der Eltern.

Das Vollmondschwimmen im Allwetterbad ist ein voller Erfolg. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

KarthauS Mit der einzigartigen Architektur und dem Ambiente des Bades ist das Allwetterbad geradezu prädestiniert für besondere Aktivitäten wie das Schwimmen bei Nacht. Durch das abendlich farbwechselnde Licht der Deckenfluter wird das Foliendach deutlich sichtbar und erzeugt im Zusammenspiel mit der Unterwasserbeleuchtung unterschiedlichste Stimmungen. Durch die farblich wechselnden Scheinwerfer wird die Schwimmhalle sowohl in einzelne Farben getaucht, als auch durch computergesteuerte Lichtszenen in eine stimmungsvolle Atmosphäre versetzt. Unsere Aktionen planen, organisieren und veranstalten unsere Fachkräfte selbst. Beim "Vollmondschwimmen" am heutigen 22. Juli bleibt das Bad bis 24 Uhr geöffnet und gibt den Badegästen so die Möglichkeit, im Schein des Vollmonds ihre Bahnen zu ziehen.

Der Konkurrenzdruck wächst weiter: Was können Sie tun, um noch mehr Gäste aus der Region nach Ratingen zu ziehen?

Karthaus Die Ratinger Bäder hatten im vergangenen Jahr so viele Besucher wie nie zuvor. Insgesamt 48772 Gäste besuchten 2012 die Bäder und die Sauna. Unser Ziel ist, die Qualität der Bäder und der Sauna, das Freizeitangebot, den Service sowie das Preis-/Leistungsverhältnis weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten. Wir versuchen, mit unseren Gästen im Gespräch zu bleiben. So haben wir im Angerbad das Wochenendangebot für die ganze Familie seit Anfang des Jahres erweitert, um Kinder und Jugendliche, aber auch die Eltern zu entlasten. Viele Kursteilnehmer haben wenig Zeit, unter der Woche Freizeittermine wahrzunehmen. Die Kurse fanden großen Anklang, die weiterführenden Kurse waren schnell vergeben. Alle Neuigkeiten können jederzeit über den Internetauftritt der Ratinger Bäder und die Facebook-Seite der Stadtwerke abgerufen werden. Wer den Bäder-Newsletter abonniert, erhält die aktuellen Nachrichten per E-Mail.

Wäre es möglich, die Freibad-Saison auch angesichts des anfangs schlechten Sommers einfach zu verlängern?

Karthaus Das ganzheitliche Konzept der Ratinger Bäder berücksichtigt natürlich die Möglichkeit, bei schönem Frühlingswetter oder an goldenen Herbsttagen im Freien zu schwimmen. Daher beginnt die Schwimm- und Badesaison im Allwetterbad mit zusätzlicher Nutzung des 25-m-Außenbeckens grundsätzlich am 1. April und endet erst zum 31. Oktober eines jeden Jahres. Aus diesem Grund ist das Angerbad auf Wechselbetrieb ausgerichtet, das heißt: Schließt das Freibad, öffnet die Halle. Am 8. September findet im Freibad Ratingen-Mitte der Stadtwerke-Ratingen-Triathlon statt. Mit dieser Veranstaltung endet die Freibadsaison im Angerbad. In der Woche zuvor beginnt für die Schüler der Schulunterricht, gerne nutzen die Lehrer ab Schulbeginn aufgrund der ungewissen Witterungsverhältnisse das Hallenbad.

Schwimmen sollte zur Grundausbildung eines jeden Kindes gehören. Wie sieht die Realität aus Ihrer Sicht aus?

Karthaus Laut Schwimmverband NRW können ein Drittel der Schüler bis 14 Jahren in Deutschland nicht oder nicht sicher schwimmen. Grundsätzlich ist in Ratingen eine gegenläufige Tendenz zu beobachten. Wir haben unsere Schwimmunterrichte deutlich verstärkt. Trotzdem haben leider noch immer viele Kinder nicht die Möglichkeit, vor ihrem Start ins Schulleben schwimmen lernen zu können. Dabei gehört das zu den wichtigsten Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden. Um die natürliche Entwicklung der Kinder zu fördern, empfehlen wir den Eltern, früh genug mit der Wassergewöhnung zu beginnen. Schon im Kindergartenalter sollten die Kinder an das Wasser gewöhnt sein und sobald wie möglich anfangen, schwimmen zu lernen. Durch altersgerechte Schulung können sich die Kinder dann entsprechend weiterentwickeln und die Sicherheit im Wasser erlangen. Das gibt den Eltern, aber auch den Kindern die nötige Sicherheit, sich in unseren Bädern, aber auch im Badeurlaub oder an einem Badesee wohl zu fühlen und Gefahren einschätzen zu können. Dazu gehört auch die Kenntnis der Baderegeln. Wir versuchen, den Schwimmunterricht auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Neben der DLRG Ratingen und Angerland und vielen Vereinen bieten auch wir ein umfassendes Kursprogramm von der Wassergewöhnung über die Abzeichen Bronze, Silber und Gold bis zur Verfeinerung der Techniken an. Spezielle Intensivkurse für Kinder runden das Angebot ab.

NORBERT KLEEBERG STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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