Radevormwald Urteil nach Überfall bei Maifeier in Önkfeld vertagt

Radevormwald · Polizist konnte wegen Krankheit gestern nicht aussagen.

Auf Anfang März vertagt wurde gestern das Urteil gegen zwei junge Männer aus Radevormwald. Beide sind angeklagt, nach einer Maifeier 2011 auf einen Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit eingeschlagen und ausländerfeindliche Parolen skandiert zu haben (BM berichtete).

Eigentlich sollte im Rahmen der gestrigen Beweisaufnahme ein weiterer Polizist vor dem Wipperfürther Amtsgericht gehört werden, der in der Tatnacht als einer der ersten zu der Schlägerei im Stadtteil Önkfeld gerufen worden war. Von dem Kommissar, der wegen Krankheit gestern nicht in den Zeugenstand treten konnte, versprach sich das Gericht wichtige Erkenntnisse über die konkrete Tatbeteiligung der heute 21 und 23 Jahre alten Männer. Sein Kollege, der mit ihm im Streifenwagen zu dem Einsatz in Önkfeld vorgefahren war, hatte den älteren Angeklagten am ersten Prozesstag belastet.

Zu Wort kam gestern aber der Vertreter der Jugendgerichtshilfe, der im Falle einer Verurteilung auch für den Älteren die Anwendung von Jugendstrafrecht empfahl. Der Sozialarbeiter hat den jungen Mann nach eigenen Angaben seit 2009 mehrfach getroffen. Nach seiner Einschätzung hat sich der Radevormwalder inzwischen "von seiner damaligen politischen Ausrichtung klar distanziert".

Im Prozess hatte der Angeklagte zuletzt selbst ausgesagt, er habe das Gefühl, von seinem damaligen Umfeld mit falschen Versprechungen reingelegt worden zu sein.

(sfl)
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