Radevormwald Gemeinde-Kooperation in den Wupperorten?

Radevormwald · Pfarrer Erhard Falkenhagen tritt in den Ruhestand. Deshalb muss über seine Nachfolge gesprochen werden. Diskutiert wird über eine Verbindung zwischen den beiden evangelischen Kirchengemeinden.

 Demnächst wird über die Zukunft der Evangelischen Kirchengemeinde Dahlerau entscheiden. Am 10. November ist Gemeindeversammlung.

Demnächst wird über die Zukunft der Evangelischen Kirchengemeinde Dahlerau entscheiden. Am 10. November ist Gemeindeversammlung.

Foto: hn- (Archiv)

Vor einiger Zeit hat der Dahlerauer Pfarrer Erhard Falkenhagen mitgeteilt, dass er Anfang 2014 in den Ruhestand tritt. Also muss die Gemeinde als kleine Gemeinde (weniger als 1000 Glieder) über die Nachbesetzung nachdenken. Im neuen Gemeindebrief wird zum 10. November zu einer Gemeindeversammlung eingeladen, in der über die Zukunft gesprochen wird. "Das Presbyterium hat entschieden, in der Gemeindeversammlung zu berichten", erklärte Presbyteriumssprecherin Dorit Lauterbach. In Frage kommen können neben der Reduzierung der Pfarrstelle, eine Kooperation mit einer Gemeinde oder eine Fusion.

Pfarrerin Maria Kluge aus Remlingrade sagt dazu: "Die Gemeindeversammlung ist uns sehr wichtig. Das Ganze ist kein fertiges Projekt, wir wollen die Gemeinde mitnehmen und nichts über ihren Kopf entscheiden." Deshalb trifft sich die Remlingrader Kirchengemeinde eine Woche später. Zum zweiten Mal nach 2003 geht es dort um die Zukunft. Damals schied Pfarrer Klaus Wagner aus. "Gallier aus Remlingrade" schafften es, die Selbstständigkeit zu erhalten, in dem sie mit Maria Kluge eine Teilzeitpfarrerin anstellten und die Gemeindestiftung gründeten. 2003 haben sie um ihre Eigenständigkeit gekämpft, gewonnen und für die Pfarrerin eine halbe Stelle erhalten. Aufstockungen muss die Gemeinde tragen. Zuletzt feierte man im Juni zehnjähriges Bestehen der Stiftung, die aus finanzieller Sicht die Selbstständigkeit garantiert. Der Kirchenkreis hatte 2003 eine Fusion mit der Lutherischen Kirchengemeinde Stadt favorisiert.

Beim Blick in die Zukunft geht auch heute der Blick zuerst nach Radevormwald, weil die Dahlerauer Gemeinde einen Kooperationsvertrag mit den Lutheranern hat. Der Männerkreis hat sich zusammengeschlossen, der Familienkreis ist gemeinsam neu gebildet. Manuela Melzer, Pfarrerin der Lutherischen Kirchengemeinde, sagt, dass ihre Gemeinde finanziell eine dritte Pfarrstelle zusammen mit Dahlerau nicht stemmen kann. "Wir können einen Pfarrer mit je einer halben Stelle für uns und Dahlerau nicht bezahlen", sagt Melzer. Das habe man in den Gesprächen dem Dahlerauer Presbyterium mitgeteilt. "Die sehr gute Zusammenarbeit kann aber natürlich bestehen bleiben", sagt Melzer. Die Pfarrerin sähe deshalb in einer Verbindung der beiden Wupper-Gemeinden eine gute Möglichkeit für den Erhalt des Pfarrdienstes für beide Gemeinden.

Mit dem Thema ist auch der Superintendent des Kirchenkreises Lennep befasst. "Wir sind mit beiden Gemeinden im Gespräch gewesen", sagte Hartmut Demski gestern. Als Kirchenkreis Lennep habe man natürlich gewisse Vorstellungen und den starken Wunsch, das beide Gemeinden jeweils in der Zukunft mit einem Partner zusammenarbeiten.

Klar ist aber auch, dass beide Gemeinden über ihre Selbstständigkeit selbst entscheiden, andererseits beide Gemeinden vom Zuschnitt her für eine gemeinsame Pfarrstelle geeignet wären. "Das würde Sinn machen. Wir haben den Gemeinden zugeredet, eine Kooperation einzugehen", sagte Demski, der aber ergänzt, "die letzte Entscheidung fällt das jeweilige Presbyterium". Die Ergebnisse müssen dann vom Kirchenkreis und der Landeskirche genehmigt werden.

(RP)
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