Neuss Live-Musik in Neusser Kneipen

Neuss · Die Neusser zog es am Samstag Abend in die Innenstadt, wo in 14 Kneipen Musik geboten wurde, fast überall live. Die beste Stimmung gab es im "Büttger 9", wo die Gruppe "Nichts" ein beeindruckendes Konzert ablieferte.

In 14 Gaststätten gaben am Samstag Abend Bands Konzerte im Rahmen der neunten Neusser Lokalrunde. Überall freier Eintritt ermöglichte einen Kneipenbummel mit vielfältiger Live-Musik. Nicht aus den schottischen Highlands, sondern aus Hessen reiste Seamus MacElroy an. Im "Stiftskeller" spielte der 30-Jährige schottischen, irischen und deutschen Folk. Natürlich wollte manch einer wieder das große Geheimnis gelöst wissen, ob er unter seinem Kilt noch etwas trägt. "Normalerweise nicht", so MacElroy augenzwinkernd. In einem Monolog sprach er ein "Hoch auf den Wein" aus, ehe er zur Gitarre griff und die Musik des Mittelalters in das historische Gemäuer des Stiftskellers holte.

"Der Mob ist am Tanzen", sagte Rene Bakker im "Maxx" hellauf begeistert. Die Gruppe "Colly and the Steam Rollers" versetzte mit ihrem Rockabilly das Publikum zurück in die 1950er und 1960er Jahren. "Jeder beherrscht sein Instrument blind. Es ist gute handgemachte Musik", lobte der Gast. Im Trio, aber auch als Solisten an ihren Instrumenten Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug, wusste die Band zu überzeugen.

Selbst lange nach dem Auftritt der Band "Nichts" im "Büttger 9" war die Stimmung noch nicht abgeebbt. Vor ihrer Wiederbelebung im Jahr 2009 existierte die Musikgruppe nur zwei Jahre von 1981 bis 1983, gilt aber als Vorreiter und Wegbereiter der Neuen Deutschen Welle. Jetzt ist Bandgründer Michael Clauss unter dem Namen "Nichts" wieder zurück.

Seine Fans hatten auf ihn gewartet und waren vor allem von Sängerin Sabine Kohlmetz begeistert. "Tolle Stimme, sehr charismatisch", lobte "Knobi", ein Fan der ersten Stunde, der sich nach dem Auftritt die aktuelle CD "Zeichen auf Sturm" von allen Musikern signieren ließ. Neben den neuen Songs spielte die Punk- und Rockband auch ihren größten Hit "Tango 2000", bei dem das Publikum textsicher mitsang.

Eher verhalten waren die Zuhörer im "Café Bahia". Das Trio Brasileiro nahmen die meisten als nette Hintergrundmusik wahr. Sängerin Simone Pimentelo, Pianist Michael Kotzien und Schlagzeuger "Biroska" präsentierten Bossa Nova, den brasilianischen Jazz. "In den 50er und 60er Jahren war er in Brasilien die beliebteste Musik. Danach wurde er mehr in den USA gehört als bei uns", sagte Simone Pimentelo.

Zum Spektrum der neunten Neusser Lokalrunde gehörten des Weiteren Boogie und Country, Gipsy und Funk, Rock und Pop. Fünfzig Jahre Musikgeschichte unplugged boten Johnny Yuma und Markus Exner im "Hamtorkrug". Bis 1 Uhr früh wurde im "Vogthaus" zur Musik der Coverband "In between" getanzt.

(NGZ)
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