Meertal/Augustinusviertel Viele Klöster prägten das Viertel vor dem Obertor

Neuss · Am Montag (28. März) erinnern die Augustinerinnen an den 130. Todestag ihrer Ordensgründerin Johanna Etienne aus Grimlinghausen. Der Orden der Barmherzigen Schwestern nach der Regel des heiligen Augustinus hat seit Gründung seinen Sitz in Neuss.

 Blick von der Augustinusstraße auf den Haupteingang zum Kloster Immaculata, dem Mutterhaus der Augustinerinnen seit den 1920er Jahren.

Blick von der Augustinusstraße auf den Haupteingang zum Kloster Immaculata, dem Mutterhaus der Augustinerinnen seit den 1920er Jahren.

Foto: L. Berns

Das heutige Mutterhaus steht seit 1927 an der Augustinusstraße. Bereits 1858 kauften die Nonnen das so genannte "Gütchen" und errichteten dort das Josefskloster, das bis 1923 als Mutterhaus der Genossenschaft diente. Dann wechselten die Augustinerinnen auf die andere Straßenseite, wo die Villa Leuchtenberg zum Kloster Immaculata wurde.

Seit über 150 Jahren hat der Orden mit Blick auf das Obertor seine Heimat in Neuss. Die Schwestern, die sich vor allem in der Krankenpflege engagieren, prägen seit der Ordensgründung das Leben in der Stadt mit. Das wollte Neuss nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer Straßenbenennung nach den Augustinerinnen würdigen. So wurde die Kölner Straße stadtauswärts bis zum Alexianerplatz 1951 in Augustinusstraße umbenannt. Die religiösen Bezüge dieses Gebietes gehen bis weit in das Mittelalter zurück. Bereits im 12. Jahrhundert stand dort das Oberkloster, eine Niederlassung der regulierten Augustinerchorherren. Aus strategischen Gründen wurde das Oberkloster im 16. Jahrhundert abgebrochen und 1583 zogen die Chorherren an die Brückstraße in die Neusser Altstadt.

Vor knapp zehn Jahren bündelten die Schwestern ihr karikatives Engagement in der Stiftung Cor unum, die Mehrheitsgesellschafterin der St. Augustinus-Kliniken ist, einer Trägerin von Krankenhäusern sowie Alten- und Behinderteneuinrichtungen mit 3800 Mitarbeitern. Mitgesellschafter ist die Neusser Provinz der Kongregation der Brüder vom heiligen Alexius – das Ergebnis ist unter anderem der Neubau der beiden Fachkrankenhäuser für Psychiatrie und Psychotherapie St. Alexius und St. Josef mit insgesamt 328 Betten an der Augustinusstraße; auch das Etienne-Krankenhaus gehört zum Verbund.

(NGZ)
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