Serie Rätsel Der Stadt (18) Die Tiere weisen auf Viehmarkt hin

Neuss · Auf dem früheren Neumarkt wurden Tiere gehandelt. Hinweise im Stadtbild.

 Dieses Pferde-Relief ist an der Kaufhof-Außenfassade zu sehen.

Dieses Pferde-Relief ist an der Kaufhof-Außenfassade zu sehen.

Foto: Lue-

Neuss Rätsel sind dazu da, dass sie gelöst werden. Darum griff Gereon Maria Cornelius, wie sein verstorbener Vater Rudolf Architekt in Neuss, zum Telefon und rief in der NGZ-Redaktion an. Das Pferde-Relief an der Kaufhof-Außenfassade zur Straße Am Konvent sei ein Hinweis, dass es dort in der Innenstadt einst einen Viehmarkt gegeben habe. Tippgeber Cornelius schöpft dabei aus dem Familienwissen, denn sein Vater Rudolf war maßgeblicher Architekt bei der Errichtung des Kaufhof-Gebäudes Anfang der 1970er Jahre.

In der Tat musste damals ein Großteil der Neusser Altstadt der "Neuen Mitte" mit Kaufhof und Meererhof weichen. Auch das Verlags- und Druckhaus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung und die Bürgergesellschaft mussten damals umziehen. Einzig der Straßenname Spulgasse erinnert heute noch an die einstige Altstadt, zu deren Zentrum der Neumarkt gehörte. Auf dem Neumarkt wurden in alter Zeit Viehmärkte abgehalten. Daran, so Cornelius, erinnere das Pferde-Relief an der Kaufhof-Fassade.

Wer durch die Nachbarschaft des Kaufhofs streift, der findet weitere Bezüge zum früheren Neusser Viehmarkt - so auch auf dem heutigen, neu gestalteten Neumarkt vor der Stadtbibliothek. Dort hat im Auftrag der Heimatfreunde der Künstler Michael Franke aus Erkelenz kurz nach der Jahrtausendwende eine Bronzeplastik geschaffen. Die Gruppe besteht aus vier Schweinen und erinnert ebenfalls an den Viehmarkt, wo vor allem kleinere Nutztiere gehandelt wurden. Zu den Hinweisen auf den Viehmarkt im Stadtbild zählt zudem ein Mosaik, das ebenfalls an einer Hausfassade am heutigen Neumarkt zu sehen ist.

Damit ist das Rätsel des Pferde-Motivs - NGZ-Ausgabe vom 10. April 2018 - offenbar gelöst und damit hat sich ein weiterer Deutungsversuch als falsche Fährte erwiesen. Der verstorbene Neuss-Kenner Max Tauch vertrat die These, es handele sich um eine Arbeit, die in früherer Kaufhof-Geschäftsführer in der Eröffnungsphase des Neusser Hauses in Auftrag gegeben habe. Er habe sich als Pferdefreund das Motiv gewünscht.

(-lue)
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