Landschaftsarchitekt warnt vor Bergsenkungen unter dem Rheurdter Sportplatz Nun soll eine Arbeitsgruppe dem Sportstättenkonzept Beine machen

Rheurdt · Landschaftsarchitekt warnt vor Bergsenkungen unter dem Rheurdter Sportplatz. Spielvereinigung lässt Bürgermeister Kleinenkuhnen auflaufen.

Am Ende des Abends gab es keine Gewinner, aber klare Verlierer: Fußballer und Leichtathleten in Rheurdt. Ob und wie es mit der Sanierung ihrer Sportanlagen weitergeht, blieb auch nach der Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung, Kultur und Sport am Donnerstagabend offen. Neu in der Diskussion ist eine anderthalbseitige Einschätzung des Straelener Landschaftsarchitekten Alfred Ulenberg. Danach soll sich der Tennenplatz Rheurdt seit seiner Anlage in der 1980er Jahren um 4,20 Meter abgesenkt haben. Ulenberg warnt vor den Risiken aus dem dortigen Baugrund bei Anlage eines Kunstrasenplatzes – und empfiehlt stattdessen die Spielfläche in Schaephuysen.

Dies griff Jürgen Wienes in seiner Funktion als erster Vorsitzender der Spielvereinigung Rheurdt-Schaephuysen auf. Der Verein könne das Restrisiko in Rheurdt nicht tragen. Ein Kunstrasenplatz könnte durch Bergsenkungen unbrauchbar werden. Mehrfach versuchte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen Wienes eine Brücke zu bauen, als er nach „Leistungsfähigkeit des Vereins“ fragte. Eine Antwort bekam der Bürgermeister nicht.

Ähnlich wie beim Tennisverein, dem Reit- und Fahrverein und den Schwimmfreunden möchte die Gemeinde die Spielvereinigung Rheurdt-Schaephuysen in die Pflicht nehmen. Weil nur Vereine und nicht Kommunen eine Landesförderung für neue Kunstrasenplätze erhalten, sollen die maroden Spielanlagen in das Eigentum des Vereins übergehen. Die Gemeinde will im Gegenzug die Spielvereinigung zehn Jahre lang mit 35.000 Euro pro Jahr unterstützen – also insgesamt 350.000 Euro aus Steuermitteln berappen. Ob das reicht, blieb unklar.

Eine Arbeitsgruppe aus Politik, Vereinen und Verwaltung unter der Leitung des Ausschussvorsitzenden Frank Hoffmann (Die Grünen) soll nun versuchen, den Knoten zu lösen. Mit dabei ist auch Jürgen Wienes, von dem SPD, Grüne und FDP sagen, er habe als Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Rheurdt genau das Sportstättenkonzept begrüßt, dass er nun als Vorsitzender der Spielvereinigung Rheurdt-Schaephuysen bekämpfe.

Für die SPD betonte Barbara Wolter, dass man am Sportstättenkonzept nicht um seiner selbst willen festhalte, sondern um die Situation für die Rheurdter Sportler deutlich zu verbessern. Hans Rainer Tabke, Fraktionsvorsitzender der CDU kritisierte, „dass alle umeinander rumschleichen und es nicht voran geht“.

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