Nettetal Bücher und Kleidung sind kaum gefragt

Nettetal · Viele Besucher schätzen die familiäre Atmosphäre der Kindersachenbörse in der Pfarrgemeinde St. Peter. Allerdings kehrt nach dem ersten Ansturm von Schnäppchenjägern Ruhe ein.

 Groß war der Andrang bei der Kindersachenbörse in Hinsbeck. Doch es gab auch Besucher, die nicht so zufrieden waren.

Groß war der Andrang bei der Kindersachenbörse in Hinsbeck. Doch es gab auch Besucher, die nicht so zufrieden waren.

Eine adventliche Stimmung empfing die Besucher der Kindersachenbörse im Jugendheim an der Wankumer Straße im Bergdorf Hinsbeck. Schon beim Eintritt stieg ihnen der herrliche Geruch von frischen Waffeln und köstlichem Vanillegebäck in die Nasen. Das war kein Wunder, lag der Zeitraum der Börse doch genau in der Kaffeezeit, und die Cafeteria lud gleich im Eingangsbereich des Jugendraums zum Verweilen ein. So war für viele Kinder und Eltern von Beginn an klar, wo der Besuch enden würde.

"Hier gibt es viel mehr für Kleinere, so wie meine Schwester Jasmin", beschwerte sich die kleine Kathrin. Als fast Sechsjährige fühlte sie sich aus vielen Angeboten des vorweihnachtlichen "Binnenmarktes" bereits herausgewachsen. Ihre Mutter Manuela Schroers sah das ähnlich: "Ich schaue weniger nach Kleidung, da ist Vieles zu klein. Aber Spielsachen wie Playmobil, die lohnen sich schon", sagte sie. Wenn sie nach Kleidung schaue, dann allerdings vorwiegend nach Markensachen, erzählte sie.

Mit ihren Töchtern und ihrer eigenen Mutter saß sie in einem liebevoll dekorierten Raum mit Tischen und Stühlen neben der Cafeteria. Bei Kaffee und Kuchen bot sich der perfekte Abschluss für den halbstündigen Gang durch die Börse. Ausbeute der Familie war ein Kindergartenbuch. "Ich hab mir alles schon angesehen", berichtete Kathrin stolz nach dem ersten Stück Kuchen.

"Die Spätherbst-Börse vor Weihnachten ist immer gut besucht", berichtete Organisatorin Petra Toll-Büschges vom Familienausschuss des Pfarrgemeinderates von St. Peter. Besonders stolz war sie auf das reiche Angebot an Kuchen und Torten. "Viele kommen auch, um Kuchen für sich nach Hause holen", erzählte sie. Viele Eltern freuten sich über die erste erfolgreiche Einkäufe bei die Weihnachtsgeschenke. Dafür wurden einige Kinder zwischenzeitlich nach Hause gebracht, damit die Eltern in Ruhe Geschenke einsammeln konnten.

"Ich finde, es läuft eher mäßig, Bücher laufen eigentlich gar nicht", berichtete Irmgard Naber eine Stunde vor Ende der Börse. Einzig ihr Sohn konnte mit seinen Playstation-Spielen bei Besuchern punkten. Ähnliches erfuhr auch Standbetreiberin Anja Rütter: "In der ersten Stunde ist der Andrang da, und danach nimmt es immer weiter ab, Spielzeug lässt sich gut verkaufen, Kleidung fast gar nicht."

Die Standbetreiber zogen deshalb eine eher durchwachsene Bilanz. Bücher und Kleidung zählen nicht mehr zu den Top-Geschenken an Weihnachten. Das gilt zumindest in Deutschland, denn viele Standbetreiber entschlossen sich wie Familie Naber, die übriggebliebenen Artikel zu spenden. So ist der Weihnachtsgedanke bereits Anfang November in Hinsbeck aktiv.

(ahol)
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