Nettetal Bahnhof auf Abstellgleis
Nettetal · Die Bahn hat Kindern der katholischen Grundschule erklärt, der Bahnhof Kaldenkirchen werde renoviert. Nur sind künftige Planungen noch nicht bekannt, erklärte ein Sprecher. Dafür werde jetzt in anderem Turnus gereinigt.
Der Brief von der Bahn an die Grundschüler Kaldenkirchens lag mitten in den Sommerferien im Briefkasten. Das Milliarden-Unternehmen bedankte sich bei den Kindern der vierten Klassen, die einen Beschwerde-Brief über den Zustand des Kaldenkirchener Bahnhofs geschrieben hatten mit dem Titel: "Kaldenkirchens Kindern stinkt's!"
Die Bahn erklärte nun: "Dass wir mehr für die Sauberkeit am Bahnhof Kaldenkirchen tun wollen, hat unser Bahnhofsmanager Steffen Glasnek den Verantwortlichen der Stadt mitgeteilt." Und: "Die Deutsche Bahn plant in einigen Jahren auch Renovierungsarbeiten am Bahnhof in Kaldenkirchen." Nur kann die Bahn bislang nichts außer gute Vorsätze benennen. Ein Bahnsprecher erklärte auf Anfrage der RP: "Baumaßnahmen gibt es dort aktuell nicht; künftige Planungen sind noch nicht bekannt."
Kein Sanierungs-Fahrplan
Will heißen: Es gibt noch keinen Sanierungs-Fahrplan für den Bahnhof. Aus Mitteln der Konjunkturpakete wurden zuletzt Beleuchtungen erneuert und ein neuer Anstrich der Personenunterführung durchgeführt. Außerdem gab es mit der Stadt eine Besichtigung des Bahnhofes, bei der kleinere Maßnahmen festgelegt wurden: Das Bahnsteigendeschild auf Gleis 3 ist erneuert, die Sicherheitsstreifen sollen in den kommenden Wochen erneuert werden, Stolpergefahren wurden behoben, und der Reinigungszustand sei nun akzeptabel. Darüber wurde gestern im Planungsausschuss der Stadt berichtet.
Aber: Die Station ist in keinem Sanierungspaket wie der Modernisierungsoffensive (MOF) gelistet. Aus diesem Topf werden mit 400 Millionen Euro 108 Bahnhöfe in NRW saniert. "Es wäre natürlich leichter, wenn der Bahnhof in einer Sondermaßnahme wäre", sagte der Bahnsprecher.
Die Kinder der Grundschule hatten sich zudem über den dreckigen Bahnhof beschwert. Ihren Reinigungs-Turnus will die Bahn nun ändern. Bislang kam die Putzkolonne zu festgelegten Terminen, in der Regel drei Mal in der Woche.
Nun sei die Bahn von dem starren Plan abgekehrt, erklärte das Unternehmen: "Wir säubern bedarfsgerecht." Kontrolleure seien häufiger in jedem Bahnhof im Land unterwegs und stelten Verschmutzungen fest. Wenn die es für nötig erachteten, rückten kurz darauf die Reinigungskräfte an. "Die Kontrolleure sind in zivil unterwegs, weil wir deren Erscheinen nicht transparent machen wollen", erklärte der Bahnsprecher. Dadurch sei es leichter, Verschmutzer oder Graffiti-Sprayer zu erwischen: "Die Szene soll nicht wissen, wann sie beobachtet wird." FRAGE DES TAGES
