Reitsport Unmut über die Jury in Aachen

Reitsport · Das Publikum quittiert die Entscheidungen beim CHIO in der Soers mehrfach mit Pfiffen. Leidtragende ist auch Isabell Werth, die mit El Santo ein famoses Turnier bestreitet. Die EM-Nominierung ist der verdiente Lohn.

Was soll sich Isabell Werth über das Kuriositäten-Kabinett namens "Wertungsrichter" eigentlich noch ärgern – das fachkundige Publikum in der Aachener Soers machte den Juroren schon in tausendfacher Zahl klar, was es von dem Urteil für die Rheinbergerin und ihrem erst zehnjährigen Pferd El Santo zur soeben absolvierten CHIO-Grand-Prix-Kür hielt, nämlich gar nichts. Ein Pfeifkonzert gab es für die fünf Damen und Herren, die zu Recht Matthias Alexander Rath mit Totilas sowie den Deutsch-Amerikaner Steffen Peters mit Ravel auf die beiden ersten Plätze setzte. Dahinter aber brachte das Quintett alles durcheinander, was nur ging. Deutlich zu schlecht kam dabei die fünffache Olympiasiegerin weg – auf Rang sechs.

"Ernie" ließ sich zwei Mal bitten

Probleme hatte sie eingangs der Pirouetten aus dem Galopp heraus. Da ließ sich "Ernie" schon zwei Mal bitten, ehe er den Kreisel tanzte. Möglicherweise fehlte dem jungen Pferd auch noch ein wenig die Kraft, denn die Tage in Aachen waren für ihn die schwerste Prüfung, die er in seiner jungen Karriere bisher zu bestehen hatte. Zwei dritte Plätze im Grand Prix sowie im Grand Prix Special am Donnerstag und am Samstag in Anwesenheit der Welt-Elite waren schon aller Ehren wert. Damit ist klar, dass die Konkurrenz in den nächsten Jahren auf dieses neue Paar wird achten müssen.

Mit "Alt-Star" Warum Nicht absolvierte die Rheinbergerin die "kleine Tour" beim CHIO. Hier wurde sie zwei Mal nur knapp von Helen Langehanenberg mit Damon Hill geschlagen. Die Havixbeckerin schaffte daraufhin sogar den Sprung in die EM-Equipe (siehe Info-Kasten), da sich das Pferd von Anabel Balkenhol, Dablino), unmittelbar vor der ersten CHIO-Prüfung am Donnerstag verletzt hatte (die RP berichtete).

Isabell Werth hatte auch den jungen Wallach Der Stern mit nach Aachen genommen. Nach seinem fünften Platz im Prix St. Georges kam noch Rang sechs in der Intermediaire-I-Prüfung am Samstag Abend auf sein Konto dazu. Ab sofort wird sich die 41-jährige Juristin aber wieder auf ihre Cracks konzentrieren, den beide Pferde sind für die EM in Rotterdam nominiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort