Moers Netzbetreiber Amprion will Schallschutz verbessern

Moers · Zahlreiche Anwohner der Umspannanlage Utfort besuchte die gestrige Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt. Anlass war ein auf der Tagesordnung stehender Bericht des Stromnetzbetreibers Amprion über Schallschutzmaßnahmen an der Umspannanlage Utfort.

Im Zuge des geplanten Ausbaus der Amprion-Stromtrasse stehen Umbauten an der Umspannanlage an. Für die Anwohner Anlass, ihre Sorgen zu äußern. Die Umspannanlage liegt mitten in einem Wohngebiet, die nächsten Wohnhäuser sind 30 bis 40 Meter entfernt. Die Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit und beklagen, dass die Anlage zu laut sei.

Wie Amprion-Projektleiter Berthold Pilz ausführte, sind in Utfort vier Transformatoren in Betrieb. 2015/16 solle ein neuer Trafo errichtet werden, im Gegenzug ein alter abgeschaltet werden. Ein weiterer Transformator, der durch eine provisorische Lärmschutzwand abgeschirmt wird, könne voraussichtlich erst 2018 außer Betrieb gehen.

"Wir halten alle vorgeschriebenen Lärmschutzwerte ein", sagte Pilz. "Die Gutachten liegen beim Kreis." Dennoch wolle Amprion den Sorgen der Anwohner Rechnung tragen und den neuen Transformator ebenso wie die bestehenden mit Lärmschutzwänden versehen. Eine Verlagerung der Umspannanlage an eine andere Stelle sei nicht ohne Weiteres möglich. Bestandsanlagen hätten die größte Chance, genehmigt zu werden, sagte Amprion-Sprecher Andreas Preuß. Bei einer örtlichen Verlagerung könnten andere "Schutzgüter" in Mitleidenschaft gezogen werden (Tiere, Landschaft, Wasser), die vor dem Gesetz gleichberechtigt seien. Preuß versuchte auch, Sorgen über eine gesundheitliche Gefährdung der Anwohner zu zerstreuen, die größere Abstände zur Wohnbebauung fordern. Die elektromagnetischen Grenzwerte müssten direkt unterhalb der Leitungen eingehalten werden, Amprion erfülle diese Vorgabe. Zudem sei eine gesundheitliche Belastung nicht nachgewiesen, die Weltgesundheitsorganisation habe deshalb eine Senkung der Grenzwerte angeregt.

Die Ausschussmitglieder legten den Amprion-Vertretern ans Herz, eine alternative Trasse für die geplante neue Stromleitung zu prüfen. Eine Trasse entlang der Autobahn mache mehr Sinn. Zudem schlugen sie vor, die Anwohnerfragen im Rahmen einer eigenen Veranstaltung zu beantworten. "Das werden wir gerne machen", sagte Preuß zu.

(pogo)
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