Kamp-Lintfort Freilichttheater soll attraktiver werden

Kamp-Lintfort · Das Freilichttheater Kamp hat eine Zukunft: Es wird nur noch alle zwei Jahre Nacht auf dem Kamper Berg stattfinden. In welcher Form, das steht noch nicht fest. Kulturbüro und Unternehmerschaft arbeiten derzeit an einem Konzept.

Pech mit dem Wetter, eine zu geringe Auslastung und steigende Nebenkosten: Aus Sicht von Kulturbüro und Unternehmerschaft, die das Freilichttheater Kamp seit Jahren großzügig unterstützt, bestand Handlungsbedarf. Die Gesamtausgaben 2012 betrugen 38 383 Euro. Das Defizit lag bei 20 668 Euro, das durch das Sponsoring der Unternehmer in Höhe von 15 168 Euro und einem Zuschuss aus städtischen Mitteln von 5500 Euro gedeckt werden konnte. Anfang 2013 fiel kurzfristig die überraschende Entscheidung, dass die seit 15 Jahren bestehende Theater-Reihe in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Die Unternehmerschaft hatte die Reißleine gezogen (RP berichtete). Das Freilichttheater soll zukünftig alle zwei Jahre im Wechsel mit der beliebten Kamper Nacht vonstattengehen. Petra Niemöller, Leiterin des Kulturbüros, und Kollegen Ilona Haje, die für das Theaterprogramm zuständig ist, halten dies für eine gute Lösung: "Der Wechsel mit der Kamper Nacht erhöht den Reiz. Wir sehen darin kein Problem." Das Kulturbüro bemüht sich bereits seit einigen Jahren, die Freiluft-Theater-Reihe auf eine vernünftige finanzielle Basis zu stellen. "Wir haben 2010 und 2011 Besucherumfragen durchgeführt", berichtet Ilona Haje. Schon im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen hatte die Verwaltung überlegt, die Veranstaltung im Wechsel mit der nächtlichen Musikveranstaltung im Terrassengarten des Klosters Kamp stattfinden zu lassen. "Wir haben dann aber die Zahl der aufgeführten Stücke von sechs auf vier reduziert", erläutert Ilona Haje. Die Auslastung beim Besuch des Freilichttheaters sei trotz dieser Reduzierung aber viel zu gering gewesen. "Nach dieser Bilanz haben wir uns zusammengesetzt und festgestellt, dass das Sparpotenzial nicht größer wird." Die Unternehmerinitiative habe aber das klare Signal gegeben, das Freilichttheater weiterhin zu unterstützen – allerdings soll es nur noch alle zwei Jahre angeboten werden.

Wie Petra Niemöller und Ilona Haje im Gespräch mit unserer Zeitung berichten, wird es voraussichtlich nicht beim bewährten Duett von N.N. Theater und dem Landestheater Burghofbühne (Dinslaken) auf dem Kamper Berg bleiben. Derzeit würden Ideen gesammelt, wie das Freilichttheater für ein größeres Publikum attraktiver werden könnte. Für die nächste Woche ist ein Gespräch mit Vertretern der Kamp-Lintforter Unternehmerschaft vorgesehen. "Sie will sich mit eigenen Ideen einbringen", betont Petra Niemöller. 2014 könnte das Freilichttheater mit einem veränderten Programm an den Start gehen. "Die Unternehmer würden das Angebot gerne wieder erweitern – zum Beispiel um die Sparte Kabarett." Auch das N.N. Theater soll erneut für Aufführungen vor dem Kloster gebucht werden. Ein Wiedersehen mit dem Kölner Theater könnte es bereits im Abo-Programm geben. Das Kulturbüro verhandelt mit dem Theater. Es soll wegen der entfallenden Aufführungen im Freilichttheater für eine Veranstaltung im Rahmen des Abo-Programms gebucht werden. Und die Burghofbühne soll neben dem Projekt "Jedem Kind einen Theaterbesuch" zusätzlich für ein Jugendtheaterprojekt gebucht werden, das Angebot für Schulen gezeigt werden soll.

(RP)
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