Volleyball Moers fiebert Pokalfinale entgegen

Moers · Bis zum Endspiel des DVV-Pokals sind es zwar noch gut zwei Wochen hin, doch vor dem Aufeinan-dertreffen in der Volleyball-Bundesliga wagen die beiden Finalisten schon mal einen Blick voraus.

 Als Spieler durfte Chang Cheng Liu den DVV-Pokal schon in die Höhe strecken, als Trainer fehlt ihm die Trophäe noch.

Als Spieler durfte Chang Cheng Liu den DVV-Pokal schon in die Höhe strecken, als Trainer fehlt ihm die Trophäe noch.

Foto: SAB

Auch wenn Chang Cheng Liu zu Recht betont, dass für ihn aktuell noch die Volleyball-Bundesliga und das Erreichen eines direkten Play-off-Platzes im Fokus stehen, so macht sich natürlich auch der Trainer des Moerser SC in ruhigen Minuten so seine Gedanken, über das, was da am 3. März im Endspiel des DVV-Pokals im Gerry-Weber-Stadion auf ihn und seine Schützlinge zukommt. Eine Art Generalprobe steht am Sonntag an, wenn der MSC in der Meisterschaft in Haching antritt. Fest steht aber schon jetzt, dass das Endspiel ein echter Pokalklassiker wird, denn Gegner Generali Haching ist zum fünften Mal in Folge bei der Finalveranstaltung im westfälischen Halle dabei und siegte bislang dreimal. Und der Moerser SC erreichte seit 2006 nun das vierte Mal das Finale, ging aber bis jetzt immer als Verlierer vom Feld.

Bei den Anhängern sorgt der Pokalknüller schon lange für Vorfreude. Der MSC hat jedenfalls keine Probleme, den im Gerry-Weber-Stadion eigens reservierten Fanblock zu füllen. Fünf Busse sind schon gefüllt. Die Älteren unter den Fans reisen sicher mit der Hoffnung an, dass sie sich die Geschichte von Anfang der 1990er Jahre wiederholt, als es dem MSC gelang, zweimal den Pott zu holen. 1991 und 1993 gewannen die "Adler vom Niederrhein" den DVV-Pokal, damals mit Stars wie Georg Grozer Senior, Frank Winkler, Ralph Bergmann und dem aktuellen Trainer Chang Cheng Liu. Dem Chinesen ist insbesondere aufgefallen, dass der Pokal deutlich an Bedeutung gewonnen hat: "Wenn ich an die 90er zurückdenke, so war damals der Pokal wichtig, aber viel wichtiger war die Deutsche Meisterschaft. In den letzten Jahren – vor allem nach dem Entschluss des DVV und der DVL, den Pokal als Event nach Halle zu legen – hat sich das geändert. Mit der Zusammenlegung von Frauen- und Männerfinale ist der Pokal zu einem Feiertag für den deutschen Volleyball geworden."

Bei ihren bisherigen Auftritten in Halle haben sich die Adler stets gut verkauft, mussten sich aber jeweils den Top-Teams aus Friedrichshafen (2006 und 2007) sowie Haching (2009) geschlagen geben. Liu ist sich klar darüber, dass sein Team auch beim vierten Anlauf krasser Außenseiter ist, doch er glaubt fest an die Chance seiner Truppe. "Ich kenne die Möglichkeiten meiner Mannschaft – wenn wir am 3. März unser Potenzial entfalten können, braucht niemand in Moers Angst zu haben." Insbesondere dann, wenn sich bis dahin auch die personelle Situation wieder gebessert hat. Der am Knie operierte Diagonalangreifer Michael Oliemann hat mit der Rehabilitation begonnen und geht fest davon aus, dass er rechtzeitig fit ist. Auch Henning Wegter, der sich Ende Januar einen Bänderriss im Sprunggelenk zuzog, ist zuversichtlich, dass er seine Mannschaft im Pokalfinale unterstützen kann.

Klar, dass sich auch die Hachinger schon mit dem Knüller in Halle beschäftigen. Bei ihnen war Zuspieler Patrick Steuerwald bei den Pokalsiegen 2009 und 2010 dabei, auf der Homepage des Deutschen Volleyball-Bundes erklärt er: "Ich habe noch nie ein Pokalfinale verloren. Ich hoffe, dass sich das nicht ändert und ich zum dritten Mal als Sieger nach Hause fahre." Hachings beeindruckende Pokalbilanz erklärt er so: "Wir hatten Glück in den vergangenen Jahren, aber es war auch ab und an etwas Können dabei, das wir in diesen Spielen um alles oder nichts immer abgerufen haben."

(RP)
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