Moers Berufskolleg-Schüler organisieren einen Autosalon

Moers · Fast 5000 Jahre zurück in die Vergangenheit haben die Oberstufenschüler des Berufsbildungsgangs "Automobilkaumann/-frau" des Mercator Berufskollegs geschaut, um ein ganz besonderes Motto für ihren Autosalon zu schaffen. Schließlich geht die "Entwicklung des Automobils" bis zur Erfindung des Rades um 3500 vor unserer Zeitrechnung zurück.

Runde Holzklötze und Drahtfelgen gab es bei der traditionellen Autoschau zwar nicht auf dem Schulhof des Mercator zu sehen. Dafür aber einige ausgewählte Oldtimer aus den 60er und 80er Jahren, in einer Reihe mit den rund 40 auf Hochglanz polierten Neuwagen. In der Eingangshalle informierten Stellwände und ein Zeitstrahl über den ersten Dreirad-Dampfwagen, das erste Nummernschild sowie das Sonntagsfahrverbot. Mit dem historischen Schwerpunkt, der sich von den eher technischen Themen der vergangenen sechs Autoschauen abhebt, wollten die Berufsschüler das Interesse eines breiten Publikums für die Welt der Automobile wecken.

"Das ist sicherlich auch für diejenigen interessant und verständlich, die nicht so viel mit der Branche zu tun haben", sagt Ann-Kathrin Jägers. Sie ist eine der 18 angehenden Automobilkaufleute, die den Autosalon traditionell in kompletter Eigenregie organisieren. Seit Februar kümmern sich die Berufsschüler in Kleingruppen um Aussteller, Standverteilung und Pressearbeit. Mit dem Zollstock haben sie den Schulhof an der Berufsschule im Voraus ausgemessen und mit Hilfe eines Computerprogramms einen maßstabgetreuen Lageplan angefertigt. Gut eineinhalb Stunde vor Beginn des Autosalons am Freitag meisterten sie auch die letzte Herausforderung: Alle Fahrzeuge planmäßig auf dem Schulhof abzustellen.

Die Neuwagen, darunter die Mercedes A-Klasse, der neue Golf sowie der 1er BMW, haben die Ausbildungsbetrieben der Berufsschüler zur Verfügung gestellt. Der Oldtimerhandel und Restaurationsbetrieb Ackermann aus Duisburg brachte einen Porsche von 1976 mit. Nicht zu übersehen: Ein roter Unimog, präsentiert von der Oberhausener Firma Geomont. Das ehemalige Pulverlöschfahrzeug von Baujahr 1960 ist als sogenanntes Kraftfahrzeug historisches Kulturgut anerkannt und sorgte für Begeisterung bei den Besuchern des Autosalons.

Nachgefragt waren wie in jedem Jahr auch der Überschlagsimulator des ADAC sowie der Rauschbrillenparcour, Gurtschlitten und Motorradsimulator der Kreisverkehrswacht Wesel. Sie bot außerdem kostenlose Sehtests an. Fahrsicherheit war auch das Thema des Crash-Kurs NRW, welcher in der Schulaula über die alltäglichen Gefahren des Straßenverkehrs informierte.

Das größte Vergnügen bleibt aber das bloße Sitzen in den schicken Autos. Während der kurzen Regenschauer machten es sich die Organisatoren und Besucher gleichermaßen auf den Ledersitzen bequem, hörten Musik und schaute aus dem Fenster. Eine echte Autoschau eben.

(kno)
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