Moers 25 Moerser Künstler öffneten Ateliers

Moers · Beim offenen Tag der Moerser Ateliers präsentierten hiesige Maler, Fotografen, Karikaturisten und Bildhauer ihre Werke einem breiten Publikum. Dazu öffneten sie ihre Ateliers, Gärten oder Wohnzimmer.

 Auch Ulrike Martens mit ihrem Atelier an der Haagstraße nahm an der Aktion am Samstag teil. Insgesamt öffneten 25 Ateliers ihre Türen bei der Premiere.

Auch Ulrike Martens mit ihrem Atelier an der Haagstraße nahm an der Aktion am Samstag teil. Insgesamt öffneten 25 Ateliers ihre Türen bei der Premiere.

Foto: Dieker

Moers und seine bildenden Künstler. Wer hätte gedacht, dass es so viele sind, und vor allem wie vielseitig ihre Kunst ist? Sie vorzustellen, war das Anliegen einer erstmals unter dem Titel "Moerser Ateliers - offen" vom städtischen Kulturbüro initiierten Veranstaltung, in der es darum ging, möglichst viele bildende Künstler der Grafenstadt und ihre Arbeitsstätten einem breiten, kunstinteressierten Publikum vorzustellen.

Insgesamt 25 von ihnen beteiligten sich an diesem ersten Moerser Tag des offenen Ateliers, darunter nicht nur Maler und Bildhauer, sondern auch Fotografen, Grafiker, Karikaturisten und Aktionskünstler. Überall in der Stadt, wo am Samstag und Sonntag draußen leuchtend orangene Fahnen, Banner oder Bänder flatterten, erwartete die Besucher zwischen 14 und 19 Uhr eine einladend geöffnete Tür zu einem Atelier oder Ausstellungsraum und dahinter ein gastfreundlicher, geprächsbereiter Künstler.

Oder auch zwei, wie in der Elsterstraße in Meerbeck, dem künstlerischen Zuhause von Elfriede und Hans-Werner Faßbender. "Offenes Atelier, bitte die Seitentür benutzen!", verwies hier ein Schild in den Garten, wo die vor allem durch ihre 2007 in der Neukirchen-Vlyner Kulturhalle ausgestellten Baumbilder bekannt gewordene Fotografin auf einer unüberdachten Holzterrasse gerade zwei Besuchern ihre Arbeiten zeigte.

In dem nur wenige Schritte entfernten Holzhaus-Atelier betrachtete derweil ein Ehepaar die neuesten, Farbstiftbilder ihres Mannes, darunter eine Serie mit menschlichen Figuren, zu der er sich durch den im letzten Jahr stattgefundenen Atomunfall im japanischen Fukushima hatte anregen lassen. Beide Präsentationen wurden von leisen, musikalischen Klängen begleitet, einer weiteren, künstlerisch kreativen Ausdrucksform von Hans-Werner Fassbender. Die nächste "offene" Künstleradresse war in diesem Fall kein Atelier, sondern eine Scheune. Die in Vennikel beheimatete Malerin Annemarie Reinitzhuber hatte es vorgezogen, ihre Bilder statt in ihren gerade mal 20 Quadratmeter großen Atelierraum am Boschheideweg lieber in der urigen Kunstscheune der benachbarten Familie Wessels auszustellen.

Die dortigen Wände boten ihren meist großformatigen, abstrahierten Landschaftsbildern "einfach mehr Platz". Annemarie Reinitzhuber gehört schon seit mehr als 30 Jahren der Moerser Künstlergruppe "Palette" und ist nicht nur eine begabte Malerin, sondern fertigt auch zur Adventszeit im Moerser Peschkenhaus gegen ein Honorar für gute Zwecke ungewöhnlich gekonnte Besucherporträts an.

Die dritte am Samstag von der RP besuchte Adresse des offenen Moerser Künstlerwochenendes war in der Haagstraße, wo seit Anfang 2011 die bisher in Gelsenkirchen beheimatete Kunstpädagogin und Karikaturistin Ulrike Martens wohnt.

Sie war am Samstag leider nicht zu Hause, weil sie an diesem Tag für ihre zurzeit im Endstadium befindliche Doktorarbeit in Frankfurt anwesend sein musste.

Doch ihre, von viel alltäglichem Witz geprägten Arbeiten konnten dennoch in zahlreichen, von ihrem Mann präsentierten Ordnern besichtigt werden.

(RP)
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