Kommentar Aus fürs Märchenfestival: Chance verschlafen

Das Aus für das Märchenfestival kommt alles andere als überraschend. Wer sich nach dem letzten Vorlesereigen 2013 mit Joachim Bürger unterhielt, wusste, dass der alles andere als zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung am Fuße seiner Mühle war. 3000 Besucher waren ihm zu popelig, obwohl die Zuhörer keine Stunde bereuten, die sie auf dem Festivalgelände verbrachten.

Bilder vom Märchenfestival 2013 in Neukirchen-Vluyn
11 Bilder

Bilder vom Märchenfestival 2013 in Neukirchen-Vluyn

11 Bilder

Man muss die strategische Ausrichtung Bürgers nicht teilen, aber sowohl der Erziehungsverein als auch die Stadt mussten seine Haltung kennen. Allen direkt oder indirekt Beteiligten war klar, dass dieses Leuchtturmprojekt der Stadt gefährdet war. Deshalb ist die Frage wohl erlaubt, was denn die Verantwortlichen seit dem letzten Sommer unternommen haben, um Bürger für 2015 doch noch umzustimmen.

Offenbar wenig bis nichts. Das ist beim Erziehungsverein sogar halbwegs nachvollziehbar. Denn die Veranstaltung eines Märchenfestivals gehört gewiss nicht zu den Kernaufgaben des Verbundes sonderpädagogischer Einrichtungen. Dem Verein ist hoch anzurechnen, dass er dennoch den organisatorischen Aufwand stemmte. Sich so professionell aufzustellen, wie es der Marketing-Profi Bürger erwartet, hieße aber, den Verein zu überfordern.

Fragt sich, warum die Stadt nicht vermittelnd eingegriffen hat. Aber deren Verantwortliche waren vermutlich in jüngster Zeit zu sehr mit der Abwicklung des Kulturhallen-Desasters beschäftigt. Schade.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort