Akribisch planten sie die Route im Vorfeld, die sie nach Oxford führen sollte. Sie bauten bei ihrer Tour so genannte Zwischenkonzerte ein, die sie an ungewohnte Konzertorte, wie beispielsweise ein Gewächshaus für Tomaten, führen sollte. Um sich ohne Geld und Handy durchschlagen zu können, "tauschen wir Musik gegen alles, was wir für die Zeit brauchen", ist aus dem Kreis der Musikerinnen zu hören. An ihrer erlebnisreiche Reise ließen sie ihr Publikum teilhaben. So übernachteten sie bei Ladies im Wohnzimmer, die umgehend die Chance für ein Wohnzimmerkonzert nutzten und dazu kurzerhand die Nachbarschaft einluden.

Sopranistin Barbara Schachtner wusste von Nächten im Pubs zu berichten und vom Bingospiel, für das sie sich spontan und unerwartet erwärmen konnten. "Die Offenheit in den Familien und besonders für uns hat beeindruckt. Wir haben das Abenteuer genossen", ist ein Fazit ihrer musikalischen Walz. Eine Auswahl ihrer Lieder in englischer Sprache kombiniert mit deutscher Übersetzung boten sie im Moerser Schloss, und das zugunsten des Vereins Frauen helfen Frauen. "Von dem Erlös finanzieren wir unsere laufende Arbeit und die Projekte", sagte Sabine Kellner von Vereinsvorstand. 402 Frauen suchten im letzten Jahr die Hilfe und die Beratung des Vereins. "Die Hälfte dieser Frauen hat in ihrem häuslichen Umfeld körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt erfahren", sagt Sabine Kellner. Andere besuchten die Beratungsstelle, um weitere Probleme zu Lebensfragen meistern zu können. Die Frauen im Alter von 14 bis über 60 Jahre, mit und ohne Migrationshintergrund, kommen aus den Wir-4-Städten und dem Kreis Wesel. "Wir sind auf Spendengelder angewiesen", sagt Sabine Kellner. Gefreut hat sich der Vorstand in dem Zusammenhang über 1500 Euro, die der Inervil Club für die laufende Arbeit spendete.